inische, schwarzrueckige Schakal ist etwas groesser als sein Verwandter
und in der Samhara wie im Gebirge in jedem groesseren Dickicht anzutreffen.
Seine eigentliche Jagdzeit auf Hasen, Huehner, Perlhuehner, Ziegen, ja
selbst Maeuse und Heuschrecken ist in der Nacht; dann ist er ein frecher,
regelmaessiger Gast in den Doerfern oder am Lagerplatz der Karawane, welcher
er ohne Scheu, selbst wenn das Feuer hell lodert, sich naehert. Auch wo
gefallene Thiere liegen, stellt er sich heulend ein und an solchen Plaetzen
trifft er mit der _gefleckten Hyaene_ (_Hyaena crocuta_, amharisch Dschib)
zusammen, einem der gemeinsten Raubthiere Abessiniens. Durch langgezogene
Klagetoene kuendigt sie ihren Wunsch nach irgendwelcher Nahrung an, um den
ewig verlangenden Magen zu befriedigen. Auch sie wird von den Eingeborenen
arg gehasst, obgleich sie ihnen nicht gerade erheblichen Schaden zufuegt,
sondern als Landreiniger, Aas- und Auswurfvertilgerin eher nuetzlich wird.
Die Eingeborenen fangen die Hyaene in Gruben, die in einem von Dorngebuesch
umgebenen Gange ausgegraben werden, an dessen Ende ein bloeckendes Zicklein
angebracht wird. Die heisshungerige Bestie bricht, indem sie auf ihre Beute
zueilt, in die mit Reisig und Sand sorgfaeltig ueberdeckte Grube ein, in
welcher man sie moeglichst bald toedten muss, weil sie sonst sich einen
Ausweg wuehlt. Es gelingt nicht leicht, in derselben Grube mehr als eine
Hyaene zu fangen, da die Thiere durch ihr feines Geruchsorgan die Gefahr
erkennen. Neben ihr kommt noch ein anderes hyaenenartiges Raubthier, der
"_gemalte Hund_" (_Lycaon pictus_) truppweise vor; er ueberfaellt die Herden
und richtet unter ihnen grosse Verheerungen an. Die Steppenlandschaften
sind die eigentliche Heimat dieses geselligen, rauf- und mordlustigen
Geschoepfes, das niemals allein jagt. Seinen Namen fuehrt es von den grossen,
dunkeln, auf dem hellen Felle stehenden Flecken, an denen es schon weithin
leicht zu unterscheiden ist.
[Illustration: Gemalter Hund (_Lycaon pictus_).]
Von kleineren Raubthieren beherbergt Abessinien die _gestreifte Manguste_,
einen weit verbreiteten, schlanken Moerder, der kleinen Saeugethieren und
Voegeln nachstellt, und den _Honigdachs_ oder das _Ratel_ (_Ratelus
capensis_), ein in jeder Hinsicht merkwuerdiges Thier, welches die
Bienenstaende pluendert, Aas liebt und der kleinen Jagd mit Eifer obliegt,
unangegriffen ruhig seine Strasse zieht, angegriffen aber aus seinen
Stinkdruesen einen ekelh
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