FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128  
129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   >>   >|  
bauer, von ihren andersglaeubigen Nachbarn durch mancherlei Sitten geschieden. So durchbohren z. B. die Frauen nach ihrer ersten Niederkunft das Ohr und zwaengen in die Oeffnung nach und nach immer groessere Holzpfropfen, die schliesslich einen Durchmesser von drei Zoll und mehr erlangen, sodass das Ohrlaeppchen oder jetzt der Ohrlappen bis auf die Schulter herabhaengt, wie dies aehnlich bei suedamerikanischen Voelkern gefunden wird. Die Sprache der Gamanten, das Koara, ist mit jener der einheimischen Juden uebereinstimmend, aus denen sie hervorgegangen sein sollen. Aeusserlich zeichnen sie sich durch hohen Wuchs, schlanken ovalen Kopf, eine etwas aufwaerts gekruemmte Nase und einen kleinen Mund aus. Sie haben schoengelockte, etwas gekraeuselte Haare und grosse lebhafte Augen. Die Hauptsitze der Gamanten sind in der Umgebung Gondars, dann in Tschelga, Koara und bei Wochni, wo sie speziell die Pflicht haben, die Bergpaesse zu hueten. Ackerbau und Viehzucht sind ihre liebste Beschaeftigung, gelegentlich auch Strassenraeuberei. [Illustration: Schangalla vom Mareb, Zither spielend, und Raucher aus Tigrie. Originalzeichnung von Eduard Zander.] Spuren vom ehemaligen _Heidenthum_ lassen sich bei den abessinischen Christen immer noch erkennen. Rueppell sah z. B., wie im Thale Saheta, in der Provinz Haramat, die Frauen der Umgegend sich in grosser Anzahl an eine wasserreiche Quelle, welche unter einer schoenen Baumgruppe hervorsprudelt, begaben, dort Haende und Fuesse wuschen und sich dann vor einem grobbehauenen, mit zwei eifoermigen Vertiefungen versehenen Sandsteinwuerfel einige Mal auf die Erde niederwarfen. Rueppell hielt den Stein fuer einen Opferaltar, konnte jedoch ueber den Kultus nichts Naeheres erfahren, obgleich seine Begleiter erklaerten, es handle sich hier um einen Rest heidnischer Abgoetterei. Eine besondere Sekte, welche den allgemeinen Namen _Waito_ fuehrt und als heidnisch verschrieen ist, wohnt rings um den Tanasee. Von den Gamanten unterscheiden sie sich dadurch, dass sie keinerlei religioese Ceremonie haben. Auch essen sie Wasservoegel, Nilpferdfleisch, wilde Schweine u. s. w., was alles ihren Nachbarn als Graeuel erscheint. Sie haben keine eigene Sprache, sondern reden das Amharische, wie sie sich denn auch weder durch Gesichtszuege, noch durch andere koerperliche Eigenschaften von den uebrigen Abessiniern unterscheiden. Als heidnisch ist noch die _Schlangenverehrung_ zu nennen, die Pearce in de
PREV.   NEXT  
|<   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128  
129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   >>   >|  



Top keywords:
Gamanten
 

Sprache

 

unterscheiden

 

Rueppell

 

welche

 

heidnisch

 

Frauen

 

Nachbarn

 

Sandsteinwuerfel

 
niederwarfen

einige

 

Schlangenverehrung

 

Naeheres

 

erfahren

 

uebrigen

 

obgleich

 

Abessiniern

 
nichts
 
konnte
 
jedoch

versehenen

 

Kultus

 

Opferaltar

 

nennen

 

Pearce

 

schoenen

 

Baumgruppe

 

Quelle

 
grosser
 

Anzahl


wasserreiche
 
hervorsprudelt
 

begaben

 
grobbehauenen
 
eifoermigen
 
Haende
 

Fuesse

 

wuschen

 
Vertiefungen
 
erscheint

keinerlei
 

religioese

 

eigene

 
sondern
 
dadurch
 

Amharische

 

Ceremonie

 

Graeuel

 

Schweine

 

Nilpferdfleisch