FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168  
169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   >>   >|  
che Heuchelei und fern von tiefgefuehlter Betruebniss, denn grenzenloser Leichtsinn ist ein Hauptcharakterzug der Abessinier. Abessinien ist reich an _Kirchen_, doch sind dieselben meistentheils nur klein. Viele stehen als Wallfahrtsorte in hohem Ansehen und werden von grossen Scharen frommer Pilger besucht, die, oft aus weiter Ferne herziehend, haeufig zugleich den bei der Kirche aufgeschlagenen Markt zu Einkaeufen benutzen. So knuepfen sich auch hier die Messen an die Kirchen, wie in den meisten anderen Laendern der Erde gleichfalls. Gewoehnlich sind die Kirchen im Grundrisse rund und 20-24 Fuss hoch; viereckige gehoeren zu den seltenen Ausnahmen. Beinahe jede abessinische Kirche oder Kapelle hat an ihrer Facade zwei gleich grosse, dicht nebeneinander stehende Thueren und im Innern eine Art von grossem hoelzernen Sessel oder Thron, der die Bundeslade der Israeliten vorstellt. Dieser Sessel, auf welchem Brot und Wein fuer das Abendmahl eingesegnet werden, fuehrt den Namen Manwer oder Tabot und ist ueberall in Abessinien der Gegenstand der groessten Verehrung. Glocken befinden sich nur in wenigen Kirchen der groesseren Staedte; statt ihrer behelfen sich die Priester mit duennen Steinplatten, die schwebend aufgehaengt sind und durch deren Anschlagen die Glaeubigen zusammenberufen werden. Die gewoehnlichen Kirchen auf dem Lande bestehen aus zwei Gemaechern, deren Inneres beinahe ganz dunkel ist und welche durch eine Fluegelthuere miteinander in Verbindung stehen. Sie sind mit einem gemeinschaftlichen kegelfoermigen Strohdache ueberdeckt und fast immer von schoenen Baeumen umgeben, welche den um die Kirche herumliegenden Friedhof beschatten, der jedoch keinerlei Grabsteine aufweist. Einige dabei befindliche kleine Huetten beherbergen die den Kirchendienst versehenden Priester. Das Ganze ist durch eine niedrige Mauer umschlossen. Wer Schuhe oder Sandalen traegt - uebrigens eine Seltenheit in Abessinien - zieht dieselben beim Eingange des Kirchhofes aus. In der vorderen Abtheilung, der eigentlichen Kirche, versammeln sich die Leute, nachdem sie beim Eingange die mit schreckhaften kolossalen Engelsfiguren bemalten Thueren ehrfurchtsvoll gekuesst haben. _Gemalte_ Bilder werden in Abessinien verehrt, keineswegs jedoch _geformte_, und deshalb zeigt das abessinische Kreuz auch keinen Christusleib, weil dies nach Auffassung jener Kirche gegen das zweite Gebot verstossen wuerde. Das Kuessen der Kirche ist als Zeichen der Gottesvere
PREV.   NEXT  
|<   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168  
169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   191   192   193   >>   >|  



Top keywords:

Kirche

 

Kirchen

 

werden

 

Abessinien

 
jedoch
 

welche

 

Sessel

 

Thueren

 
Eingange
 

Priester


abessinische
 
dieselben
 

stehen

 

herumliegenden

 

Grabsteine

 

keinerlei

 

Friedhof

 

kleine

 

Einige

 

beschatten


befindliche
 

aufweist

 

gemeinschaftlichen

 

Gemaechern

 

bestehen

 

Inneres

 
beinahe
 
Glaeubigen
 

Anschlagen

 
zusammenberufen

gewoehnlichen

 

dunkel

 
Fluegelthuere
 

ueberdeckt

 

schoenen

 
Baeumen
 
Strohdache
 

kegelfoermigen

 

Verbindung

 

miteinander


Huetten

 

umgeben

 

Seltenheit

 
deshalb
 

keinen

 
Christusleib
 

geformte

 

keineswegs

 

gekuesst

 
Gemalte