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ur Arbeit und Thaetigkeit hat, so laesst er all den genannten Kulturpflanzen nur wenig Pflege und Wartung angedeihen; seine Felder, seine Anpflanzungen gleichen fast immer einer Wildniss. Liebe, Sinn fuer die Natur und ihre Schoenheiten sind ihm unbekannt; wie sein Feld, so ist auch sein Sinn und Herz stets eine Wildniss. Folgendes sind die _durchschnittlichen_ Ernteergebnisse, jedoch ist dabei zu bemerken, dass der Ertrag der Mais- und Dakuscha-Arten in den tiefer gelegenen Laendern am Mareb, Takazzie und Nil nicht als Norm anzunehmen ist, da hier der Ertrag, je nach der Bodenguete, oft drei- und vierhundertfaeltig ausfaellt. Je _ein_ Scheffel Tief giebt 30, Mais 150, Weizen 10, Dakuscha 20, Lein 24, Gerste 12, Linsen 6, Saubohnen 10, Schimbera 8 und Nuk 40 Scheffel Ernteertraegniss im Durchschnitt. Nur eine einzige Oelfrucht, _Nuk_ (_Guizotia olifera_) wird zwischen 5000 und 7000 Fuss angebaut. Die Aussaat beginnt mit dem Eintritte der Regenzeit zu Anfang Juli und 1 Scheffel liefert 30-40 Scheffel Ertrag. Das Nukoel ist sehr wohlschmeckend und dient in der Fastenzeit statt der dann verbotenen Butter. Um das Oel zu gewinnen, werden die Samen zuerst schwach geroestet, fein gestampft und unter Wasserzusatz bei stetem Umruehren unter Beibehaltung einer Waerme von etwa 50 deg. R. ueber dem Feuer erhalten. Alsdann scheidet sich das Oel aus, von dem die Samen etwa 35 Prozent enthalten. -------------- Der Abessinier hat durchschnittlich eine _Einfelderwirthschaft_ und nur hier und da Zweifelderwirthschaft. Er duengt nicht, obgleich er den Nutzen der Felderduengung sehr gut kennt. Allein seine Unlust zur Arbeit und sonstigen Thaetigkeit, seine Stellung zur Regierung sind fuer ihn Hindernisse, die er niemals zu ueberwinden vermag. Diese Indolenz wird vorzueglich durch die Groesse und durch den Reichthum seines Landbesitzes genaehrt, denn schon wenn der vierte Theil der Felder bestellt ist, sind die Lebensbeduerfnisse des Besitzers gesichert. Gewoehnlich liegt der dritte Theil brach; wo der Boden sehr humusreich ist, bestellt man jedoch nur die Haelfte. Man muss die traurigen Zustaende mit eigenen Augen gesehen haben, um einen Begriff von Brachfeldern zu erhalten, die drei Jahre, ohne vom Pfluge beruehrt zu werden, wuest liegen! Ein solches "Ackerfeld" gleicht gewissermassen einer gut aufkeimenden Waldung, denn die wilde Vegetation wuchert in Abessinien ungemein schnell; man scheut auch das
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