Februar einiger Regen ein, so schneit es im Hochlande. Auch das Tiefland
kennt in der Regenzeit starken Hagel und ich sah daselbst Schlossen von der
Groesse eines Taubeneies.
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Ist eine Ackerwueste nur einigermassen fruchtbar, so erzielt man von Tief in
zwei Jahren zwei Ernten, da dieses Getreide mit geringem Boden vorlieb
nimmt. Ausser der Regenzeit wendet man beim Getreidebau auch die
_Felderbewaesserung_ an, doch sind nur wenige und mangelhafte
Wasserleitungen vorhanden. Wuerden durch vaterlaendischen Fleiss,
Geschicklichkeit und Verstand diese Wasserleitungen vermehrt und
verbessert, was ohne bedeutende Kosten leicht geschehen koennte, welch
unberechenbarer Nutzen liesse sich alsdann erzielen! Die Hoehen zwischen
8000 und 11,000 Fuss eignen sich indessen fuer die Bewaesserung nicht, da die
Naechte in den Monaten Dezember bis Maerz so kalt sind, dass das Wasser
gefriert.
[Illustration: Ackerpflug. Zeichnung von Robert Kretschmer.]
Die Hauptursache der Unlust und Unthaetigkeit der Abessinier zu jeder
ackerbautreibenden Beschaeftigung liegt in ihrer Stellung zur Regierung.
Diese laesst es sich auch nicht im Geringsten angelegen sein, den Bauer zur
Arbeit aufzumuntern, anzutreiben oder zu unterstuetzen. Der Regierung ist
es vollkommen gleichgiltig, ob die Leute Ackerbau treiben und wie sie
denselben treiben. Das Regiment war stets ein despotisches; erzielt der
Bauer viel, so nimmt die Regierung viel, erntet er wenig, so nimmt sie
trotzdem auch viel. Hierzu gesellen sich andere Lasten: stete
Einquartierung und _Frohndienste_ aller Art. In einer unbestimmten,
willkuerlichen Anzahl von Frohntagen muss der Landmann die Aecker der
Regierung und der hohen Beamten bestellen; er muss Baufrohnen leisten, wenn
ein hoher Herr bauen will, und dazu das noethige Holz oft viele Tagereisen
weit auf dem Ruecken herbeischleppen. Es kommt vor, dass hundert Menschen an
einem einzigen grossen Balken tragen muessen. Man bedenke dabei aber, welche
Wege zu ueberschreiten, welche Abgruende zu passiren, welche Hoehen zu
erklimmen sind! Gestruepp, Dornen, Steine, Alles hindert den Transport.
Gebahnte Wege und Strassen besitzt das Land nicht. Ausser dem Holze muss der
Bauer noch Steine, Stroh, Moertel, Wasser und was sonst von Noethen zum Bau
herbeischaffen.
Eine Hauptlast, die schwer auf dem Volke drueckt, ist der _Adel_. Es giebt
einen niederen, Mosseso, und einen hoeheren, Mokunnen, genannt
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