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werden. Die rohe Baumwolle wird mit den Samenkoernern verkauft, meistens gegen das gleiche Gewicht Salz. Das Ausscheiden der Samenkoerner mittels eines eisernen Staebchens, welches auf einem flachen Steine mit den Haenden hin- und hergerollt wird, ist eine langsame und ermuedende Arbeit; zum Aufschlagen derselben bedient man sich eines elastischen Bogens und zum Spinnen der Handspindel. Eine fleissige Frau kann so viel Gespinnst fertigen, als fuer zwoelf vollstaendige Umhaengetuecher erforderlich ist. Auf dem Marktplatze selbst erregte meine Erscheinung keinerlei Aufmerksamkeit; etwas Anderes war es jedoch an einer nur 50 Schritte weiter entfernten Stelle. Ein grosser Baum breitete dort seine gigantischen Aeste ueber den Weg, unter dem in weissen Gewaendern, mit riesigen Turbanen auf dem Haupte, den heiligen Fliegenwedel in der Hand, die Geistlichkeit von Korata sass. Als ich mich ihnen naeherte, stiessen sie ein unwilliges Geschrei aus und verlangten, dass ich vom Maulthiere absteigen solle. Ich weigerte mich, und nun entstand auf dem Markte eine allgemeine, gegen meine Person gerichtete Bewegung, der ich durch Absteigen auszuweichen mich gemuessigt fand. Hierauf konnte ich ungehindert zu Fuss in die Stadt gehen. Spaeter erfuhr ich, dass die Pfaffenstadt Korata das Privilegium besitzt, Niemand zu Pferd oder zu Maulthier durch ihre Strassen reiten zu lassen. Nachdem ich mich in der unteren Stadt einquartiert und dem Ortsvorstand den ueblichen Besuch abgestattet, fing ich an, die Strassen oder vielmehr die Alleen zu durchwandern. Diese Strassen sind in der That nur von Hecken eingefasste Fusspfade, hinter denen sich huebsche Gaerten hinziehen. Blumen sieht man in diesen selten, dagegen praechtige Granatbaeume, Pfirsiche, Kaffeestraeucher, Bananen, Citronen, aus denen die Strohdaecher der Huetten hervorlugen. Von dem funkelnden Spiegel des Tanasees herueber wehte ein kuehlendes Lueftchen, das mir den Spaziergang in den Strassen zu einer wahren Erquickung machte. Wie schon der Markt zeigt, ist Korata ein bedeutendes Handelscentrum. Seine Kaufleute, lauter Christen, stehen mit Basso in Godscham, mit Gondar und Massaua in Verbindung. Ich habe Korata nur den Vorwurf zu machen, dass die Kueche dort schlecht bestellt ist, denn waehrend meines viertaegigen Aufenthaltes bekam ich nicht 1 Loth Fleisch zu Gesicht, obgleich in der Umgebung zahlreiche Herden weiden. Die Einwohner leben von Brot und rother Pfeffersauce, der sie zuweil
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