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gehoerte er zu Abessinien, jetzt aber, wo er sich dem Lande der Kunama naehert, veraendert er seinen Gebirgscharakter; er sucht das Niederland und heisst nun _Sona_. Hier ist er kein Waldstrom mehr und auch kein _Torrent_. Wo naemlich der Boden das Wasser nicht an der Oberflaeche halten kann, wo es durchsickernd erst spaeter auf einer festen Schicht Widerstand findet, da zeigt sich der Strom als Torrent, d. h. es erscheint ein Sandbett, welches nur zur Regenzeit ueberflutet wird und das ganze uebrige Jahr scheinbar trocken daliegt, weil der Wasserstrom _unterirdisch_ sich fortzieht. Der Mareb nun erscheint als Mittelding zwischen Fluss und Torrent und verliert diesen Charakter erst im Unterlauf. In der Regenzeit, Juli bis September, wird er regelmaessiger Fluss; in den uebrigen Monaten zeigt er sich als Torrent, aber so, dass sein Sandbett hier und da von Teichen unterbrochen wird, wo das Wasser fuer kurze Zeit an die Oberflaeche hervortritt. In der Ebene von Takka, bei der Stadt Kassala, heisst der Fluss _Gasch_ oder Chor el Gasch. Hier, im Gebiete der Hadendoa-Araber, wird er zur Bewaesserung des Landes benutzt und hat eine Menge kuenstlicher Stromwehren, vermittelst deren man ihn aufstaut und die Felder ueberschwemmt. So verliert er sich meistens, aber in Jahren, wo sehr viel Regen faellt, wird es ihm moeglich, sich bis zum Atbara Bahn zu brechen, den er dann bei Gasch-Da, d. h. Mund des Gasch, erreicht. Die Voelker nun, am unmittelbaren Lauf des Stromes, unterscheiden sich von den Bogos, einem aristokratischen Volke, durch ihr ganz _demokratisches_ Wesen. "Die Natur," sagt Munzinger, "ist hier einfoermig, kein Berg ragt empor, keine scharfe Form zeichnet sich aus, kein entschiedener Gebirgszug und keine grossartige Ebene giebt dem Ganzen Charakter und Einheit; selbst der Baumwuchs ist nur mittelmaessig; Gestraeuch ist vorherrschend - und so der Mensch und seine Verfassung; nichts strebt, nichts beherrscht; lose zusammengeworfene Gemeinden entbehren der staatlichen Einheit und der buergerlichen Verschiedenheiten." Die _Kunama_ oder _Bazen_ und die _Barea_, welche hier wohnen, sind sich ihrer Sprache und Tradition nach durchaus nicht verwandt und dennoch stimmen ihre Rechtsbegriffe miteinander ueberein. Die Bazen bewohnten frueher Tigrie, bis sie von den Geezvoelkern hinausgedraengt wurden. Die Barea entsinnen sich nicht ihres Ursprungs, doch ist das Land der Bogos voller Zeugnisse ihrer frueheren Anwesenheit. Die _R
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