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6 Artikeln befanden sich auch solche, welche eine foermliche Umwaelzung in vielen der bisher in Schoa geltenden Anschauungen hervorbrachten. So wurde das Recht der Krone, das Eigenthum fremder im Lande verstorbener Personen ohne Weiteres sich aneignen zu koennen, aufgehoben, viele Monopole beseitigt und den Fremden gestattet, wieder nach dem Besuche des Landes in ihre Heimat zurueckkehren zu duerfen, was vorher nicht der Fall war. Tekla Mariam, der koenigliche Notar, kniete mit dem aufgerollten Dokumente vor dem Lager Sahela Selassie's, dem er die Feder zum Unterschreiben der Stelle darreichte, welche lautet: "So geschehen und beschlossen zu Angollala, der Galla-Hauptstadt Schoa's, zum Zeichen dessen wir unsere Unterschrift und Siegel hier beisetzen, Sahela Selassie, Negus von Schoa, Ifat und der Galla." In Gegenwart hoher Beamten drueckte dann der Schreiber noch das koenigliche Siegel - ein Kreuz, um welches das Wort Jesus geschrieben ist - unter den Handelsvertrag, der dem Kapitaen Harris vom Koenige mit folgenden Worten eingehaendigt wurde: "Ihr habt mich mit koestlichen Geschenken erfreut. Das Gewand, welches ich trage, der Thron, auf dem ich sitze, die vielen Merkwuerdigkeiten in meinen Magazinen, die Flinten, welche in der grossen Halle haengen, sie stammen alle aus eurem Lande. Was kann ich euch dagegen bieten? Mein Koenigreich ist so viel wie Nichts." Kurze Zeit darauf wurde der Koenig, dessen Lebenswandel nicht der solideste war, wieder einmal sehr krank und liess die englischen Aerzte rufen, um ihn zu kuriren. Jammer und Elend mochten sein Herz erweichen und er fasste, gleichsam um die Vorsehung mit sich zu versoehnen, den Entschluss, alle seine maennlichen Verwandten, die er bisher im Staatsgefaengniss zu Gontscho bei Ankober gefangen hielt, zu befreien und auf diese Weise einen Damm zu durchbrechen, den eine barbarische Sitte seiner Vorfahren um den Thron errichtet hatte. Die Koenige von Schoa naemlich hatten, nach erlangter Unabhaengigkeit von den uebrigen Abessiniern, es zur Gewohnheit gemacht, dass Jeder von ihnen bei seiner Thronbesteigung alle seine Brueder in ein Staatsgefaengniss einsperrte, und nur die Schwestern, von denen keine Mitbewerbung um den Thron zu fuerchten war, behielten ihre Freiheit. Dass in einem despotischen Staate wie Schoa sich allerdings eine solche Massregel empfehlen konnte, geht aus der frueheren Regierungsgeschichte des Koenigs Sahela Selassie hervor, da einer seiner Brueder, de
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