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friedliche Landmann sein Feld, die Weiber gingen ihrer Beschaeftigung nach und auf den blumigen Wiesen weidete das Vieh. "Moege der Gott, welcher der Gott meiner Vaeter ist, uns staerken und verzeihen!" sprach wuthfunkelnden Blickes der christliche Koenig und gab damit das Zeichen zur Verwuestung. Dorf auf Dorf wurde niedergebrannt, bis die Luft durch den Rauch verfinstert war, der Speer des Kriegers durchsuchte jeden Busch nach Fluechtigen. Weiber und Kinder wurden in hoffnungslose Sklaverei abgefuehrt; alte und junge Maenner erbarmungslos erschlagen und die Herden weggetrieben. Jeder Krieger wollte es dem andern an Blutdurst und Grausamkeit noch zuvorthun. Ganze Familien wurden umringt und niedergespeert; Unglueckliche, die auf die offene Ebene sich fluechteten, gleich einem Wild verfolgt und zusammengehauen; drei- oder vierjaehrige Kinder, welche auf Baeume geklettert waren, herabgeschossen, wie man Voegel vom Baume schiesst. Nach Verlauf von zwei Stunden verliess das Heer wieder, mit Beute beladen, das verwuestete Thal. Da, wo die Staette eines friedlichen Ackerbaus gewesen, wo glueckliche Menschen gewohnt, hoerte man nur das Knistern der zusammenbrechenden, niedergebrannten Balken und das Schreien der Geier, die, vom Leichengeruch angelockt, aus weiter Ferne herbeigezogen kamen. Das ist der abessinische Krieg, so war er einst, so war er bis heute unter Theodoros: Ueberfall, Mord, Raub, Schlaechterei - selten eine offene Feldschlacht kennzeichnen ihn. Das Nachtlager der siegreichen Armee bot einen teuflischen Anblick dar. Ueberall flammten die Feuer, bluteten die geschlachteten Schafe, wieherten laut die Rosse, bruellten siegestrunken die Krieger oder weinten leise die gefangenen Gallamaedchen. Die Speere und Schilde der grimmigen Krieger, welche ihre Haende in das Blut unschuldiger Kinder getaucht hatten, funkelten durch die Nacht; erst allmaelig erstarb der wueste Laerm, und die Nacht deckte ihren dunklen Schleier ueber die barbarischen Scenen des Tages. Nach dieser blutigen Fehde hielt der Koenig seinen triumphirenden Einzug erst in Angollala, dann spaeter in der Landeshauptstadt Ankober, welche er seit der Ankunft der britischen Gesandtschaft in Schoa nicht besucht hatte. Erwartet von der gesammten Priesterschaft und den Einwohnern, von den koeniglichen Pauken und den Staats-Sonnenschirmen, seinen Kriegern, Generalen und der britischen Gesandtschaft geleitet, zog er in die jubelnde Stadt ein, deren Daecher,
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