en, auf die man jetzt oefter traf, haeufig vor; seine
aromatischen Zweige liefern den Eingeborenen Zahnbuersten, welche sie in
der Saebelscheide tragen. Haeufige Regen traten in der Nacht ein und
durchweichten die Reisenden bis auf die Haut; dann brausten wieder
Wuestenwinde daher, waren wasserlose Flaechen oder mit vulkanischem,
scharfem Gestein uebersaeete Ebenen zu durchziehen - mit einem Worte, der
Weg war aufreibend, muehsam und beschwerlich im hoechsten Grade. Selten nur
unterbrach eine Oase die Einoede, um dann gleich wieder vulkanischen
Gebilden Platz zu machen. Bei Saltelli traf man auf ein Feld _erloschener
Vulkane_, die, umgeben von Lavafeldern, in kegelfoermiger Gestalt hier aus
den Eingeweiden der Erde hervorgebrochen waren. Einer dieser alten
Vulkane, der ueber 3000 Fuss hohe Aiullo, gilt als die alte Landesgrenze des
nun zerfallenen aethiopischen Reichs. Wuest und traurig war die todte
Umgebung dieser Berge - aber eine freudige Ueberraschung wurde den
Reisenden hier doch zu Theil, denn zum ersten Male erblickten sie an
diesem Orte in weiter, nebelhafter Ferne die blauen Gebirgsketten
Abessiniens. Ihren Weg verfolgend trafen die Gesandten immer mehr auf
_Myrrhenbaeume_, und zwar auf zwei Arten. Diejenige, welche das beste Harz
liefert, ist ein zwerghafter Strauch mit dunklen, krausen, saegefoermigen
Blaettern, waehrend die andere, welche ein mehr balsamartiges Produkt
liefert, zehn Fuss hoch wird und helle, glaenzende Blaetter hat. Nach der
geringsten Verletzung fliesst der milchige Saft in reicher Menge heraus und
erstarrt an der Oberflaeche; wenn die Masse oft vom Stamme entfernt wird,
kann man im Januar und wieder im Maerz grosse Mengen von einer Pflanze
gewinnen. Mehrere Loth der feinsten Myrrhe erhaelt man auf diese Art im
Vorbeipassiren leicht; dieselbe wird von den Voruebergehenden in einer
Hoehlung im Schilde aufbewahrt und an den ersten besten Sklavenhaendler
gegen Tabak vertauscht. Die Danakil geben die Myrrhe auch als Arznei ihren
Pferden ein, wenn diese infolge der Hitze an Erschoepfung leiden. In der
europaeischen Medizin findet sie heutzutage nur noch geringe Anwendung; ihr
Ruf aber ist gross und alt; befand sich doch die Myrrhe unter den
Geschenken, welche die Weisen aus dem Morgenlande dem Christkinde
brachten!
Von dem Gipfel eines Huegels herab hatten die Reisenden endlich den
freudigen Anblick des _Hawasch_, des abessinischen Grenzflusses, dessen
Lauf durch einen dichten Baumguertel bezei
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