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rzeichnet stand, dass diese Schaetze ein Geschenk rother Maenner seien, die man "Gyptzis" nannte und die "von ferne" gekommen seien. Am fruehen Morgen erschien ein Hofpage, um nachzufragen, wie die Gaeste geruht haetten. Die Etikette erforderte zu sagen, dass sie sehr gut geruht haetten; allein leider war das Gegentheil der Fall, denn der Regen war in Stroemen durch das Zeltdach gedrungen und hatte die Schlaefer arg belaestigt. Noch schlimmer hatten die 600 requirirten Lasttraeger geruht. Ohne Nahrung und Obdach war der nasse, durchweichte Boden ihre Lagerstaette gewesen. Als der Morgen graute, schrieen sie laut nach Speise und sofort wurden ihnen einige Ochsen ueberliefert. In wenigen Minuten waren die Thiere geschlachtet und abgeledert; die Messer der wilden Menge wuehlten in dem blutigen Fleische, das Streifen auf Streifen verschwand, um nach echt abessinischer Art roh verschlungen zu werden. Selbst die Eingeweide wurden nicht vergessen, und in einer Viertelstunde war ausser Hoernern, Hufen und Knochen von den Ochsen nichts mehr uebrig, sodass selbst die Geier nicht einmal mehr einen Bissen fanden. Hierauf brach die Gesandtschaft auf, um nach der nahen Hauptstadt Ankober zu reisen. Zuvor jedoch fand noch eine Audienz beim Koenige statt. "Meine Kinder", sagte Seine Majestaet, "alle meine Flintentraeger sollen euch begleiten, damit ihr in Sicherheit von dannen zieht. Was euer Herz nur wuenschen mag, sollt ihr erhalten; mich ausgenommen habt ihr keinen Freund in diesem weiten Lande und ihr seid meinetwegen weit gereist. Doch will ich euch geben, soviel ich kann. Aber auf mein Volk hoert nicht, denn das ist schlecht." Froh verliess man das feuchte Lager und zog, von den Soldaten begleitet, durch lachende Kulturlandschaften dem nur anderthalb Stunden entfernten Ankober zu. Auf die Felder und Wiesen folgte ein Wald von alten Baeumen, voller Wachholder, die schon Jahrhunderte gesehen und deren duestere, cedernartige Kronen mystisch im Winde rauschten. Wie in Europa, so verstanden es auch die Abessinier, die schoensten Plaetze zur Anlage von Kloestern auszuwaehlen, und so traf man denn auch hier auf ein dem heiligen Tekla Haimanot (13. Jahrh.) gewidmetes Kloster. Dreimal im Jahre, an seinem Geburts-, Sterbe- und Himmelfahrtstage werden hier grosse Festlichkeiten unterhalten. Nachdem der Wald durchschritten war, erblickte man, auf einem gruenen Huegel erbaut, die 8200 Fuss ueber dem Meere gelegene Hauptstadt Schoa's. Un
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