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die Bogos mit den Mensa, die Bedschuk, Takul und Marea sind theilweise
Christen, werden aber in nicht allzuferner Zeit dem Islam anheimfallen.
Auch in ihrer Sprache unterscheiden sich die Bogos und Bedschuk von ihren
Nachbarn; erstere ist ein Agau-(Agow)Dialekt, welcher aber mehr und mehr
dem Tigre Platz macht. (Vergl. S. 92.)
Vor Allem aber hat die Natur dies "Alpenland unter den Tropen" mit dem
herrlichsten landschaftlichen Charakter gesegnet, mit vielfach
gegliederten Hochebenen und kuehnen Felsgestalten. Zur Regenzeit entwickelt
sich dort eine hoechst mannichfaltige und reiche Vegetation, und das
Thierreich ist so ueberaus wohl vertreten, dass Bogos sammt Mensa dem
Waidmann als ein Paradies erscheinen muessen.
Die Berichte, welche die deutsche Expedition unter von Heuglin ueber diese
gesegneten Landstriche in die Heimat sandte, das Interesse welches sie an
und fuer sich erwecken mussten, endlich die vergleichsweise leichte
Zugaenglichkeit, die nahe Lage an der Kueste - man kann von Triest aus, wenn
Alles ineinander greift, jetzt in ungefaehr vierzehn Tagen nach Mensa
gelangen - machten auch in einem deutschen Souveraen den Wunsch rege, jene
Gegenden zu besuchen, um dort der edlen Jagd obzuliegen. In Schottlands
Hochbergen hatte _Herzog Ernst II. von Sachsen-Koburg-Gotha_ schon den
Edelhirsch gejagt, er hatte Gemsen am Fusse der Alpengletscher erlegt und
nun entschied er sich auch dahin, auf Elephanten, Loewen, Leoparden,
Gazellen und Antilopen in ihrer tropischen Heimat zu puerschen. Doch die
Wissenschaft sollte bei diesem Unternehmen keineswegs leer ausgehen, und
so versah sich der Herzog mit einem Stabe tuechtiger Maenner, die vollkommen
geeignet waren, das Erlebte und Gesehene in Wort und Zeichnung
aufzubewahren.
Die Reisegesellschaft bestand aus dem Herzoge und seiner Gemahlin, dem
Fuersten Hermann Hohenlohe und dem Prinzen Eduard Leiningen, dem Major von
Reuter nebst Frau, dem Arzte Dr. Hassenstein, dem Maler Robert Kretschmer
- dem wir einen Theil der praechtigen, naturwahren Illustrationen zu diesem
Werke verdanken - dem Naturforscher Dr. Brehm, Friedrich Gerstaecker und
einigen Anderen. Dr. Brehm, der Afrika aus eigener Anschauung bereits
kannte, wurde als Pionier vorausgesandt, um die besten Wege ins
Mensagebirge zu erforschen, und am 28. Februar 1862 verliess die Expedition
selbst Triest. Nach sechstaegiger Fahrt wurde Alexandrien erreicht, Kairo
besucht und den Nil stromaufwaerts bis zu den
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