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bildet die einzige Bekleidung der unverheiratheten Maedchen, welche am Tage der Verheirathung mit einem Umschlagetuche vertauscht wird. Das Leben des Volkes haengt von den Herden ab; Getreidebau wird wenig betrieben. Die Erhaltung und Vermehrung der Herden macht die ganze Wissenschaft ihres Lebens aus. Der Mensa haelt sich um so verstaendiger, je besser er mit dem Vieh umzugehen versteht, und er achtet sich um so gluecklicher, je zahlreicher seine Herde von Buckelrindern ist. Manche von den Leuten, welche in einer der beschriebenen erbaermlichen Huetten leben, nennen 5000 bis 6000 Rinder ihr Eigenthum. Um ueberall die Weide gut ausnutzen zu koennen, wandern die Mensa zweimal im Jahre von der Hoehe ihres Gebirges zur Tiefe der Samhara hinab, wenn dort die Regenguesse ein frisches Gruen hervorgezaubert haben. Die Milch der Kuehe ist ihr vornehmstes Nahrungsmittel, und bei festlichen Gelegenheiten wird ein Ochse geschlachtet, dessen halbgeroestetes Fleisch gierig verschlungen wird. Als geistiges Getraenk dient der Honigwein. Ganz so schlimm wie die Abessinier sind die Mensa beim Einnehmen ihrer Nahrung nicht, allein auch nicht sehr verschieden von diesen. Das _Christenthum_ der Mensa ist genau so, wie wir es bei ihren Vettern, den Bogos, weiter unten schildern. Das haeusliche und eheliche Leben unterscheidet sich kaum von dem der Abessinier. Mit Sonnenuntergang sammeln sich die Maedchen auf den oeffentlichen Plaetzen und beginnen zu tanzen, wobei die Zuschauer laut bruellen. Dieses Vergnuegen waehrt bis tief in die Nacht, jedoch nur wenn der Mond scheint und die Raubthiere nicht zu fuerchten sind. An Festtagen hoert man noch eine andere Musik, dann geben die Floetenblaeser ihre Kuenste zum besten. Die abessinischen Floeten sind hohle Roehren mit verschiedenen kleinen Schalloechern, welche nach Art der Mundharmonika geblasen werden. Einzelne Kuenstler verstehen auch eine Art Geige zu spielen, d. h. eine Fiedel im Urzustande mit einer Saite von Pferdehaaren, die mit einem einfachen Bogen gestrichen wird. Eine Handtrommel mit Schellen unterstuetzt gewoehnlich dieses Konzert aufs wirksamste. Eigenthuemlich sind die _Grabhuegel_ der Mensa. In weitem Kreise um das Grab herum baut man eine senkrechte Ringmauer auf; den von ihr umschlossenen Raum fuellt man alsdann mit grossen und kleinen Steinen aus. Die Steine schichtet man in einem Haufen hoch auf und ueberlegt sie endlich mit blendenden Quarzstuecken, welche weit und breit
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