unsere Lage
nicht so misslich gewesen, so haetten wir ruhig sein Verenden abwarten
koennen. Hier galt es aber augenblickliche Vernichtung und mit Buechsen _a
la_ Lefaucheux bewaffnet, ward es uns eine Leichtigkeit, in wenigen
Minuten gegen vierzehn Kugeln dem schon wankenden Koloss hinter Blatt und
Gehoer zu senden. Ein zweiter Elephant, durch das Schiessen beunruhigt,
kreuzte den Verwundeten. Auch er erhielt von Hermann eine Kugel auf das
Blatt, welche ihm jedenfalls jenen Schmerzensschrei entlockte, aber nur
dazu zu dienen schien, seine Flucht zu beschleunigen. Unser erstes Opfer
schwankte noch einige Male, indem es sich langsam umdrehte, hin und her.
Da erhielt er aus der Muskete unsers Jaegers den letzten Gnadenschuss durchs
Herz. Das Thier stuerzte mit einem furchtbaren Getoese und rollte, wie ein
Hase auf einem gefrorenen Abhang, die Bergwand wol 500 Schritt hinunter,
Baeume und Felsen vor sich her waelzend. Die Strasse, die sein Koerper
beschrieben hatte, glich einem jener Lawinenstreifen, die man so oft im
Hochgebirge auf der Gemsjagd antrifft. Mit einem Freudengeschrei jagten
wir dem verendeten riesigen Thiere in den Abgrund nach, wo wir es tief
unten, zwischen zwei Granitbloecken eingeklemmt, noch gewaltig mit seinen
Fuessen arbeitend, liegen sahen."
Noch ein zweiter junger Elephant, der gleichsam um die Mutter zu raechen,
wuethend herbeigeschnaubt kam, wurde erlegt, die Jagd war vollendet, und
beleuchtet von den Strahlen der gluehend untergehenden Sonne standen die
Sieger auf den kolossalen Leichen ihrer Jagdbeute. Die Landschaft, in
welcher die gefahrvolle Jagd stattfand, schildert der Herzog
folgendermassen: "Ein Panorama lag vor uns, wie ich es nur an wenigen Orten
Tyrols und der Schweiz getroffen habe. Ein unabsehbares Meer gruener und
brauner Berge, hier in den schoensten und reichsten Formen gelagert, dort
wieder scharfgezeichnete Felsspitzen in pittoresken Gestalten
vorstreckend, bot sich unsern Blicken. In weiter Ferne bezeichnete ein
goldener Streif die Fluten des Rothen Meeres, nach allen uebrigen
Himmelsgegenden reihten sich Gebirge an Gebirge. Das schwierige Besteigen
jener Alpen waere schon hinreichend durch die unbeschreibliche Aussicht
belohnt gewesen, deren wir uns hier zu erfreuen hatten. Die Sonne war
gluehend, dennoch erfrischte uns ein kuehler Luftzug und ausgestreckt im
hohen Grase schwelgten wir in den Genuessen der Natur."
Bald darauf brach, nach verschiedenen neuen Jagdabenteuern, d
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