zu einer Hoehe von 8000 bis 9000
Fuss erheben. Die Hochebene selbst soll gegen 6000 Fuss ueber der
Meeresflaeche liegen und wird durch einen niedrigen Huegelruecken in zwei
Theile geschieden. Der eine bildet eine wilde, mit Bueschen bewachsene,
sandige Flaeche, die oft von Schluchten durchzogen ist. Der andere zeigt
besseren Boden und wird bebaut.
Das Dorf _Mensa_ bildet zwei Gruppen von Niederlassungen mit zusammen etwa
100 Huetten, die sich an die beiden Raender der Hochebene anlehnen. Dicht
hinter denselben steigen die bewaldeten Felsgehaenge noch kuehn empor und
tritt zwischen riesigen Granitbloecken ein klarer Quell hervor, und ringsum
entfaltet das Gebirge seine ganze Pracht. Die Stelle war zu Ausfluegen gut
gewaehlt, aber leider wurde die Freude theuer bezahlt, denn ein grosser
Theil der Gesellschaft wurde vom Fieber gepackt. Die Gesunden liessen sich
jedoch dadurch nicht abhalten, tuechtig der ergiebigen Jagd nachzuspueren
und die Sitten der Eingeborenen zu studiren.
Nirgends wol in Afrika trifft man auf so elende Behausungen als in Mensa.
Die _Huetten_ bestehen aus Stangen oder Zweigen, ueber die man einfach
Reisig wirft, das nicht einmal gegen den stroemenden Regen gedichtet wird.
Eine kleine niedrige Thuer fuehrt in das Innere des hohlen Reiserhaufens.
Dort gewahrt man dieselbe Unfertigkeit: einige aneinander gereihte Staebe,
welche auf Querhoelzern ruhen und von gegabelten Pfaehlen getragen werden,
bilden den Schlafplatz. Diese Bettstaette ist ausserdem mit einem
laubenaehnlichen Bau ueberdacht, der immer noch den Regen durchlaesst. Ausser
einigen irdenen Toepfen, dem unentbehrlichen Reibstein, auf dem das
Getreide zerkleinert wird, einem Topfe, in dem man das Korn aufbewahrt,
und einigen Schlaeuchen sieht man keine Geraethschaften im Innern. Eine
Dornumzaeunung schliesst die Wohnung ein, und innerhalb derselben liegt der
kleine Tabakgarten, denn das starke Kraut wird von den Maennern
leidenschaftlich aus grossen Wasserpfeifen geraucht, deren Wasserbehaelter
durch einen Kuerbiss gebildet wird.
Die Mensa sind schoene, wohlgebaute Menschen von gelblicher bis
dunkelbrauner Hautfarbe. Ihre Sprache ist das Tigre. Das Haar ist
eigenthuemlich frisirt, wie es die Abbildungen zeigen, und mit einer Nadel
versehen, welche die Ruhe unter den laestigen Insassen herzustellen hat.
Kurze baumwollene Hosen und weite Umschlagmaentel machen die Kleidung der
Maenner aus; eine lederne, in viele Streifen zerspaltene Schuerze
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