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n das Lager von Debra Mai in Mietscha zurueck. Unterdessen waren verschiedene Umstaende vorgekommen, welche meine Anwesenheit auf dem Konsulatsposten dringend erforderten; ich begab mich deshalb in voller Uniform zum Negus, um ihn um eine Abschiedsaudienz zu bitten. Er liess drei Europaeer herbeirufen, welche die Amharasprache redeten, und fragte dann, was ich wolle. Ich antwortete: "Ich wuensche, dringender Angelegenheiten wegen, nach Massaua abzureisen, und dann will ich von dort zwei Kisten mit Geschenken fuer Ew. Majestaet von meinem Souveraen abholen, welche bereits angelangt sein duerften. Ich moechte auch gern gleich abreisen, damit ich vor Eintritt der Regenzeit wieder zurueck sein kann." Um zu verstehen, was nun folgt, muss man wissen, dass Theodor durch den ungluecklichen Feldzug in Godscham gedemuethigt war, dass die Aegypter damals gerade die Grenzprovinz Galabat besetzt hielten und dass er infolge des Genusses von schlechtem Cognac betrunken war. Kaum hatten die Dolmetscher ausgeredet, als der Negus in hoechster Wuth rief: "Ich behalte ihn auf jeden Fall zurueck. Nehmt ihn, legt ihn in Ketten, und wenn er entweichen will, so toedtet ihn!" Der Oberst, welcher zunaechst stand, winkte ein halbes Bataillon herbei. "Wozu das, fragte Theodor, 500 Mann, um einen Menschen zu fesseln?" "Ew. Majestaet sehen, erwiderte der Oberst, dass er ein merkwuerdig funkelndes Ding unter dem Arme traegt - es war mein goldbesetzter Konsulatshut -, das vielleicht eine Hoellenmaschine ist, die uns alle toedten kann." "Donkoro, Dummkopf! Glaubst du nicht auch, dass er dich mit seinen Augenbrauen toedten kann. Sechs Mann her und nicht mehr." Nun wurde ich, wie mein treuer Diener Achmed, an Haenden und Fuessen gefesselt, obgleich ich in grosser Uniform war, und in mein Zelt zurueckgefuehrt, wo ich streng bewacht wurde. Indessen schrieb ich, auf einen Umschlag der Gemuethsverfassung des Koenigs bauend, an ihn einen englischen kurzen Brief, in welchem ich um Erklaerungen bat. Am 3. Maerz schon erschienen die Europaeer wieder, welche mir anzeigten, dass ich frei sei, unter der Bedingung, dass ich in Gafat internirt bliebe. Ich zoegerte anfangs, doch ging ich auf Kinzle's Zureden, der meinte, es sei besser in Gafat als in Eisen weilen, auf diesen Vorschlag ein. Ueber den Negus selbst will ich hier nur wenige Worte sagen. In den Audienzen, welche er gab, entfaltete er allen moeglichen barbarischen Pomp. So liebte er es, dabei v
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