und Esel gesellt haben, welche in einer Ecke des
Gemachs Unterkunft fanden. Ermuedet werfen wir uns auf eine der mit
Ledergeflecht ueberzogenen Ruhebaenke, reiben die thraenenden Augen, welche
von dem beissenden Qualm zu leiden haben, und gedenken uns durch einen
Schlaf von der anstrengenden Gebirgswanderung zu erholen - aber auch
dieser wird uns verleidet, denn aus den Rohrmatten, die auf der Ruhebank
liegen, stuerzen blutgierig Hunderte von Floehen ueber uns her, denen
europaeisches Blut ein ganz besonderer Genuss zu sein scheint. Wir moechten
hinaus ins Freie - aber auch das ist uns benommen, denn stroemender Regen
giesst auf die Erde herab, und wir sind gezwungen, in dem ekelhaften
Quartier auszuhalten.
So gestaltet sich das Vordringen nach Abessinien von der Seite des Rothen
Meeres her. Anders und mit noch groesseren Schwierigkeiten gelangt man laengs
dem Nil oder laengs dessen Zufluessen in die Hochlande. Hier ist der
Reisende genoethigt, bis nach der Metropole des oestlichen Sudan, Chartum am
Zusammenflusse des Weissen und Blauen Nil, vorzudringen. Von hier aus kann
er entweder am Blauen Fluss stromaufwaerts bis nach der zerfallenen Stadt
Sennar reisen und dann nach dem oestlich liegenden Sklaven- und Gummimarkte
_El Gedaref_ ziehen, oder er verlaesst den Blauen Nil schon frueher bei
Abu-Haras und gelangt durch das Gebiet der Schukerie-Araber nach dem
genannten Marktplatze. Von hier aus geht nun in suedoestlicher Richtung die
vielbesuchte Karawanenstrasse am Elephantengebirge oder Ras el Fil vorbei
in die Negerrepublik _Galabat_. Dieser merkwuerdige Grenzstaat, der von
sehr fleissigen Schwarzen - Takruri - bewohnt wird, die aus Darfur und
Wadai stammen und auf den Mekka-Wallfahrten hier sitzen blieben, hat sich
unter einem Oberhaupte - Schum - eine Art von Selbstaendigkeit zu bewahren
gewusst, die er allerdings durch gleichzeitige Abgaben an Aegypten und
Abessinien theuer erkauft. Die Hauptstadt Metemme ist ein bedeutender
Marktort, unfern vom Atbara. Auch haben die Baseler Missionaere hier eine
Station errichtet, die indessen ganz erfolglos blieb.
Metemme, nur wenige Meilen von der abessinischen Grenze gelegen, ist in
der letzten Zeit ungemein haeufig von europaeischen Reisenden besucht
worden, so von Baker, Schweinfurth, Graf Krockow, v. Heuglin. Das
Hinaufsteigen in die Hochlande ist hier nicht sehr schwierig, keinenfalls
so muehevoll wie von Massaua aus. Auch wir wollen hier in das Land
eindringen und zwar
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