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. An sie schliessen sich drueckend an die Dienerschaft des Regenten, die Heerfuehrer, alle aus der Adelsklasse, endlich die Raethe und Minister. Alle diese Menschen sind nicht von der Regierung besoldet. Der Herrscher giebt ihnen, je nach Rang und Stellung, Laendereien, von denen sie gesetzliche _Steuern_ zu beziehen haben; allein sie alle, gross und klein, erlauben sich Ausschreitungen und Bedrueckungen, gegen die der Bauer wol klagt, doch die Klagen gelangen nicht an den Thron. Oft wird der Landmann von diesen liebenswuerdigen Leuten bis auf die Haut ausgepluendert. Derjenige, welcher vom Herrscher mit einem Lande belehnt wird, ist unbeschraenkter Herr ueber alle Bewohner desselben und die Gerichtsbarkeit liegt ganz in seinen Haenden; diese weiss er vortrefflich in seinem Nutzen auszubeuten, und nur in halsnothpeinlichen Sachen ist der Regent Richter. Willkuerlich darf der Lehnsherr keine Steuern erheben, von denen der Regent uebrigens ein Drittheil zu beziehen hat. Erhebt nun der Regent seine Steuerquote, so kann jener in demselben Masse die seinigen einziehen. Sie bestehen in Geld, Getreide, Baumwollenzeug, Vieh, Butter, Honig, Pfeffer, Salz und Zwiebeln. Auch ausserordentliche Steuern kennt Abessinien. Werfen wir noch einen Blick auf die innere Wirthschaft des Abessiniers, die der aeusseren vollkommen gleicht und Sorglosigkeit sowie Faulheit erkennen laesst. Betrachten wir zunaechst den _Viehstand_. Man zuechtet Pferde, Maulthiere, Esel, Rindvieh, Ziegen, Schafe, Huehner. Die _Pferde_ und Maulthiere sind die einzigen Thiere, welche sich einiger Pflege zu erfreuen haben. Erstere sind kurz und gedrungen, doch meist von gut proportionirter Gestalt, kraeftig und feurig. Der Preis eines guten Pferdes betraegt 40-50 Maria-Theresia-Thaler. Die _Maulthiere_ sind stark, gedrungen, ausdauernd und in dem wildzerkluefteten, weg- und steglosen Lande fuer den Reisenden von sehr grossem Nutzen; auch weiss der Abessinier die Vorzuege des Maulthieres vor dem Pferde wohl zu schaetzen. Der Preis eines sehr guten Exemplares steigt oft bis zu 100 Maria-Theresia-Thalern, waehrend man geringere mit 10-25 Thalern bezahlt. Die Pferde werden eigentlich nur fuer die Kavallerie verwendet. [Illustration: Rinderhirt. Zeichnung von Robert Kretschmer.] Der _Esel_ gilt dem Abessinier als unreines Thier. Er erfreut sich weder der Pflege noch der Zucht und doch ist sein Nutzen als Lasttraeger ein ausgedehnter und bedeutender. Das Los des armen
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