ez_, wo
die Eisenbahn muendet, steuern wir zunaechst nach _Kosseir_, von wo eine
Karawanenstrasse nach Keneh am Nil fuehrt, der in dieser Gegend einen weiten
Bogen nach Osten macht und sich dem Rothen Meere naehert. Von Kosseir
fahren wir in suedoestlicher Richtung nach der arabischen Kueste hinueber und
landen in _Jembo_, dem Eingangsthor der heiligen Stadt, naemlich Medina,
fuer welches dieser Platz den Hafen bildet. Weiter an demselben Gestade
fortsteuernd erreicht der Dampfer _Dschidda_, "die Ebene ohne Wasser".
Aber dieser Hafenplatz, das Seethor fuer Mekka, ist in vieler Beziehung
wichtig und namentlich zur Zeit der Pilgerwanderungen sehr belebt. Wir
verlassen auch diesen Ort, der schon Millionen Wallfahrer landen sah, und
durchkreuzen abermals nach Suedwesten hin das Rothe Meer, um _Sauakin_ an
der afrikanischen Kueste zu erreichen, von wo aus die grosse Karawanenstrasse
nach dem oestlichen Sudan und Chartum an der Vereinigung des Weissen und
Blauen Nil fuehrt.
Und nun geht nochmals der Anker in die Hoehe, nach Sueden ist der Bug des
Dampfers gerichtet, die afrikanische Kueste, das Land der nomadisirenden
Beni-Amer und Habab bleibt zur Rechten liegen und die _Dahlak-Inseln_
kommen in Sicht. Auf diesem Archipel erhalten wir durch die Sprache der
Bewohner schon einen Vorgeschmack Abessiniens, vor dessen Kueste, gegenueber
dem Hafenplatze Massaua, die Gruppe liegt. Die drei Hauptinseln sind
Gross-Dahlak, Nureh und Nakala. Die Grosshandelsfahrzeuge legen dort nicht
an, obwol das erste der genannten Eilande einen sehr guten Hafen hat.
Viele Spuren, namentlich Ruinen, deuten darauf hin, dass einst die
Abessinier und im 16. Jahrhundert die Portugiesen eine Niederlassung auf
demselben hatten. Dahlak hat nur etwa 1600 Einwohner, auf die andern
beiden bewohnten Inseln kommen zusammen nur 200 Koepfe. Alle sind
Muhamedaner, friedliche Menschen, die unter einem Scheich stehen; dieser
erhaelt seine Belehnung von dem aegyptischen Gouverneur in Massaua, welchem
er jaehrlich 1000 Maria-Theresia-Thaler zahlt. Wasserlaeufe giebt es auf den
Inseln nicht, aber das Brunnenwasser ist gesund.
Ueberaus reich ist hier das Meer an Fischen und Fischfang daher eine
Hauptbeschaeftigung der Bewohner. Doch noch andere Schaetze bietet die
salzige Flut, welchen die Dahlak-Inseln vorzueglich ihre Beruehmtheit
verdanken. Namentlich kommt die _Perlenauster_ (_Pintatina_) in grosser
Menge, foermliche Baenke bildend, hier vor, und sie ist es, die vo
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