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trifft hier allerdings fuer die Meeresbreite zwischen Insel und Festland zu. Aber in der Landessprache der Eingeborenen heisst Stadt und Insel gar nicht Massaua, sondern Base. Die Bevoelkerung ist fast ganz muhamedanisch; die Ureinwohner gehoeren der aethiopischen Rasse an und sprechen eine semitische Sprache. Die uebrigen Bewohner, mit Ausnahme der tuerkischen Beamten und der Besatzung, sind Kaufleute aus Arabien, dann Somali, Danakil, Galla, Abessinier und Banianen (Indier). Die Massauaner selbst sind Fischer, Schiffsleute und Lasttraeger, welche das Trinkwasser herbeischleppen. Ausser etwas Weberei, Gerberei und Schiffsbau werden wenig Gewerbe getrieben. Die Staerke der Bevoelkerung schaetzte Rueppell 1832 auf 1500, Heuglin 1857 auf 5000 Seelen, einschliesslich des Militaers. Die Einkuenfte der Provinz, meist aus den Zollabgaben des abessinischen Handels bezogen, betrugen nach beiden Reisenden 40,000-50,000 Thaler. Die Massauaner sind ein in der Jugend durchweg sehr schoener Menschenschlag und haben eine kupferfarbige Haut, die mehr oder weniger dunkel ist. Die Maedchen zeichnen sich durch schlanken Wuchs, regelmaessige Zuege des ovalen Gesichts, grosse, lebhafte Augen und feinen Mund mit schoenen Zaehnen aus. Wenn sich zwei Bewohner nach laengerer Zeit wieder begegnen, kuessen sie sich gegenseitig die Haende und erkundigen sich mit vielen Schmeichelworten nach dem Befinden. Was den Charakter der Massauaner anbetrifft, so lauten die Urtheile darueber sehr unguenstig. Dem blossen Schacher ergeben, ueben sie alle moeglichen Verstellungskuenste und erfuellen selbst die heiligsten Versprechungen nicht. Dazu kommt, dass der fortwaehrende Sklavenhandel ihre moralischen Sitten untergraben und ihr Herz gegen jede edlere Empfindung verstockt machen musste. Diebereien und Einbruch sind gewoehnliche Verbrechen und gelten nicht als Schimpf. Die Anzahl der Bettler ist gross und die meisten derselben kommen durch Hunger und Elend ums Leben. Dankbarkeit ist den Massauanern nur dem Namen nach bekannt, und als Rueppell einst einen Mann von einer gefaehrlichen Schusswunde geheilt hatte, drueckte dieser seine Freude darueber folgendermassen aus: "Gott ist gross und wunderbar! Hat er doch diesen _Hund von Unglaeubigen_ hierhergeschickt, um mich zu heilen!" Eine Eigenthuemlichkeit der Massauaner besteht darin, dass sie Familiennamen haben, was bekanntlich sonst bei Muhamedanern nicht der Fall ist. So heissen einige Adulai, und diese
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