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ese Decke wird dann durch starke Baumstaemme und Balken getragen, die mit einer 1 Fuss dicken Lage Erde ueberdeckt sind, welche zur Regenzeit kein Wasser durchlaesst. Hier sieht man auch oft grosse, auf diese Weise ueberdachte Saeulenhallen aus rohen Baumstaemmen, unter denen das Vieh zur Regenzeit Schutz und Obdach findet. Ueberhaupt herrscht im Lande Tigrie mehr Fleiss und Ordnung als in anderen Gegenden Abessiniens. Das hier von den Wohnungen Gesagte gilt nur von den Behausungen des ackerbautreibenden Theiles der Bevoelkerung. Die _Haeuser der Reichen_ und Grossen des Landes sind besser gestaltet. Sie sind gewoehnlich gut mit Erdmoertel aufgefuehrt und auch die innere Wand mit Moertel ueberzogen. Das Innere besteht oft aus Abtheilungen, von denen eine fuer Pferde und Maulthiere, eine als Speicher, eine dritte als Empfangszimmer, eine vierte fuer den Hausherrn und seine Familie bestimmt ist. Ist das Haus klein, so wird das Empfangszimmer besonders angebaut. Das Dach ist im Innern haeufig schoen mit zusammengesetzten Rohrstaeben verziert, ja manchmal mit farbigen Baumwollstoffen kuenstlich dekorirt, die Eingaenge mit Breterthueren, der Hof mit einer Mauer versehen. Doch herrscht im Innern derselbe Schmuz und das Ungeziefer wie bei den Landleuten. Die _Muehlen_ der Abessinier bestehen aus einem einzigen Stein, der 1 Fuss breit und 13/4 Fuss lang ist. Das Material besteht aus grobem Sandstein oder Trachyt; enthaelt der letztere viele kleine Blasenraeume, so wird er sehr geschaetzt. Die Muehle wird durch Klopfen mit einem harten kleinen Steine geschaerft. Der Laeufer, mit dem das Getreide zerrieben wird, ist ein 3/4 Fuss langer, 4 Zoll breiter Stein. Das Mahlgeschaeft wird nur von den Frauen besorgt. Eine Person zerreibt taeglich etwa 6 Metzen (Berliner Mass). Das Mahlsieb besteht aus Grasgeflecht. Weizen und Gerste werden, bevor sie auf die Muehle kommen, enthuelst; dieses geschieht in ausgehoehlten Baumstaemmen, welche die Moerser vertreten; der Stoessel ist ein 3 Fuss langer, 2-3 Zoll im Durchmesser haltender Knittel aus wildem Olivenholz. Die einzigen Instrumente, welche sonst noch bei der Agrikultur in Abessinien Dienste leisten, sind eine Axt, eine Erdhaue, eine gezaehnte Sichel und ein Messer. In Schoa wurde unter der Regierung des Koenigs Sahela Selassie von einem Europaeer eine Wassermuehle errichtet, doch als diese anfing zu mahlen, empoerte sich die Geistlichkeit gegen das Teufelswerk und bedrohte den Koenig
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