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Ausroden der Struenke und Wurzeln und begnuegt sich damit, die Baumstaemme 1-2 Fuss ueber dem Boden abzuhauen. So sieht man die Felder mit grossen und kleinen, oft Jahrhunderte alten Staemmen und Wurzeln bedeckt. Und nun erst die Steine, die gross und klein, oft so dicht, dass man kaum den Boden erkennt, ueber den Acker zerstreut liegen! Nicht einmal den kleinsten Stein entschliesst sich der Abessinier auf die Seite zu schaffen. Wie viel gutes Ackerfeld geht also auch hierdurch verloren! Naht die Zeit heran, dass diese Ackerwueste bestellt werden soll, so sendet der Eigenthuemer oder Bauer seinen Knecht dorthin; hat er Lust dazu, so geht er auch wol selbst auf das Feld. Dort angelangt, besteht die einzige Arbeit darin, das aufgewucherte Gestruepp, Strauchwerk und Holz niederzuhauen. Dies geschieht gewoehnlich gleich nach der Ernte im November, Dezember, Januar, und von dieser Periode bis zur Bestellzeit hat das abgehauene Reisig Zeit auszutrocknen; alsdann wird es in Brand gesetzt. Leicht und oft ereignet es sich nun hierbei, dass auch die benachbarten Wildnisse Feuer fangen und ein grosser Brand ueber viele Meilen Landes sich verwuestend erstreckt. Die von dem verbrannten Holzwerk zurueckgebliebene Asche macht die einzige Duengung des Landes aus. Stellen sich dann die ersten Regenguesse ein, so wird der Pflug angesetzt und der Boden hintereinander zweimal umgepfluegt, einmal der Laenge und einmal der Breite nach. Die Saat wird schon vorher ausgestreut und mit untergepfluegt; eine nachherige Aussaat kennt der Abessinier nur bei Tief und Dakuscha, bei welchen die Haende der Weiber und Kinder dann das Geschaeft des Eggens besorgen. Da, wo bei herrschender Zweifelderwirthschaft die Felder von Holz und Gestruepp frei sind, werden dieselben zweimal gepfluegt; einmal gleich nach der Regenzeit und das zweite Mal bei der Aussaat. In den Hochlaendern, wo Holzwuchs und Gestruepp seltener, ja in vielen Gegenden gar nicht anzutreffen ist, hat der Bauer leichteres Spiel, namentlich beim Gerstenbau. Das einzige Ackerwerkzeug ist der _Pflug_, aber was fuer ein Pflug! Ist die Umackerung und Einsaat vollendet, so gleicht die ehemalige Wueste einem Felde, das von einer Herde Schweine durchwuehlt wurde. Lange Furchen zieht der Abessinier nicht; schon nach 20-30 Schritten lenkt er wieder um, vollendet so ein gewisses Stueck und beginnt da, wo er abgesetzt, von Neuem. Man stelle sich vor, wie viel von dem bereits fertig gepfluegten Lande
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