raeubens der Soldaten befreiten und zu Amadie fuehrten, dem
Haeuptlinge der Tehulladarie-Galla. Dieser schickte die Soldaten Adara
Bille's augenblicklich zurueck und liess den geprueften Mann ruhig seine
Strasse ziehen. Auf muehevollem Wege wanderte Krapf nun von Station zu
Station durch wilde ungastliche Voelker von dem See Haik an der
nordoestlichen Grenze von Schoa ueber Jedschau, Angot, Wafila, Lasta,
Enderta und das oestliche und nordoestliche Tigrie bettelnd bis Massaua, wo
der franzoesische Konsul de Goutin ihm die Heimreise moeglich machte, die er
am 4. Mai antrat. In Schoa aber befand sich keine Mission mehr. _Der
dritte misslungene Versuch._
Wer jedoch glauben wuerde, die eifrigen Missionaere haetten sich durch
solchen betruebenden Ausgang abhalten lassen, weiter zu wirken, wuerde arg
irren. Mit einer Menge Lehrmittel, Bibeluebersetzungen und Woerterbuechern
versehen, preiswuerdigen Zeugnissen echt deutschen Fleisses, gingen 1842
Isenberg, Krapf und Muehleisen abermals nach der Somalikueste, um ueber Zeyla
nach Schoa vorzudringen, wo immer noch die britische Gesandtschaft unter
Kapitaen Harris weilte. Schon an der Kueste stellten sich die groessten
Schwierigkeiten einem weiteren Vordringen nach Schoa entgegen und man traf
auf Intriguen aller Art. Auch soll der franzoesische Reisende Rochet seinen
ganzen Einfluss bei Sahela Selassie angewandt haben, um den deutschen
Maennern den Eingang nach Schoa zu verschliessen. (Vergl. S. 29.)
Krapf hatte einen Brief an Sahela Selassie geschrieben und angezeigt, dass
er nach Ankober gehen wuerde. Nach der Ankunft des Schreibens wurden
Versammlungen in allen Kirchen der Hauptstadt gehalten, und Deputationen
der Geistlichkeit, Priester und Moenche verfuegten sich geraden Weges zum
Palaste, um den Koenig anzuflehen, dass weder Krapf noch Isenberg zugelassen
werden moechten. "Ihre Werke sind nicht die unserigen und ihr heiliges Buch
ist verschieden von dem, was in unserem Lande als das wahre betrachtet
worden ist. Erlaubt man ihnen zurueckzukehren, so wird das Volk vom Glauben
seiner Vaeter abfallen." Dergestalt gedraengt, entschied Sahela Selassie
gegen Kapitaen Harris, welcher sich fuer die Missionaere verwandte: "Isenberg
und Krapf koennen nicht wieder in mein Land kommen, mein Volk will es ihnen
nicht erlauben. Ich habe lange darueber nachgedacht und es ist besser, wenn
sie wegbleiben; ich will keinem wieder erlauben, je wieder ueber den
Hawasch zu kommen." Und dabei blieb
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