it den Abessiniern in der Religion dar und
gewann bald Einfluss, den er, eingestandenermassen, gegen die Ketzer
Isenberg und Krapf verwandte, sodass diese mit Recht seinem Einflusse ihre
Verjagung aus Adoa zuschreiben. Sapeto besuchte nun die abessinischen
Kirchen, schloss sich dem Gottesdienst an und geberdete sich in Allem als
abessinischer Christ und arbeitete nicht ohne Erfolg. Er machte 22
Proselyten, die jedoch spaeter wieder zu ihrer Landeskirche zuruecktraten.
Ehe er Abessinien verliess, bewog er den Etschege, das Oberhaupt der
abessinischen Moenche, einen Brief an den Papst zu schreiben, dessen Primat
als Nachfolger Petri die Abessinier im Allgemeinen anerkennen, ohne ihm
jedoch eine Macht ueber ihre Kirche einzuraeumen. Die verschiedenen
Sendungen der franzoesischen Regierung trugen ohnehin dazu bei, das Werk
der roemischen Mission in Adoa zu foerdern, und so entschloss sich denn der
Papst, mit noch groesserem Nachdrucke aufzutreten. Der Pater de Jacobis, ein
Piemontese von Geburt und frueher Beichtvater der Koenigin von Neapel, ein
durch grosse Kenntnisse und geistige Gaben ausgezeichneter Mann, ging mit
sechs Gefaehrten nach Adoa, wo er bei Ubie zu bedeutendem Einflusse
gelangte und von diesem mit der Gesandtschaft betraut wurde, welche 1841
den neuen Abuna Abba Salama abholen sollte. Waehrend de Jacobis weiter nach
Rom ging, wo er einige junge Abessinier als "Gesandte des Koenigs von
Aethiopien an den Papst" vorstellte, agitirte der junge Abuna hinter
seinem Ruecken und griff zu allen moeglichen Mitteln, um die katholischen
Proselyten wieder zur Landeskirche zurueckzubringen, was ihm auch gelang,
sodass Jacobis nach seiner Rueckkehr in Adoa sich darauf beschraenken musste,
seiner zahlreichen Dienerschaft im Missionshause Gottesdienst zu halten.
Wie der Abuna ueber den katholischen Missionaer dachte, sieht man aus einem
Schreiben, welches er 1843 an Isenberg kurz vor dessen Abgang richtete und
in welchem es heisst: "Wenn Sie selbst den "Jakob" vertreiben koennen _und
dann in Ruhe hier bleiben_, so wird Alles gut gehen; wenn Sie das aber
nicht koennen, so werde ich auch ihm nicht erlauben, in unserm Lande zu
bleiben. Wenn ich ihn aber vertreibe, so werden wir verhasst werden, und
man wird sagen, ich sei ein Freund der Englaender. Wenn Sie mir aber sagen,
ich solle ihn vertreiben, so will ich ihn vertreiben." Die Katholiken
hatten eine lange Zeit in Abessinien wirken koennen, denn erst im Fruehjahr
1855, als Theo
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