en mehr als 8000 Exemplare
verschiedener Theile der Heiligen Schrift in amharischer und aethiopischer
Sprache, unter welchen sich eine Anzahl amharischer ganzer Bibeln
befindet, erhalten, welche nun auch nicht muessig liegen, sondern gewiss eine
stille Wirksamkeit auf manche ihrer Besitzer und Leser ausueben werden. Die
Abessinier haben sich durch gleichgiltige Vernachlaessigung und unglaeubige
Verachtung des Evangeliums, durch ihr starres Anhangen an ihren
eingewurzelten Thorheiten und Suenden, durch ihre allgemeine Traegheit und
Habsucht einer laengeren Fortdauer der evangelischen Mission in ihrem Lande
fuer unwerth erklaert, und dem Herrn hat es in seinem Wunderrathe gefallen,
sie fuer die naechste Zukunft aufzuheben." _Der fuenfte misslungene Versuch._
Ehe wir die ferneren Anstrengungen der protestantischen Missionaere hier
schildern, die trotz Allem keineswegs gewillt waren, das unfruchtbare Feld
aufzugeben, muessen wir hier die Thaetigkeit der kaum minder eifrigen
katholischen Glaubensboten anfuehren, die aber fast ebenso wenig Erfolge
aufzuweisen haben, wie jene. Es ist eine betruebende Thatsache, dass ueberall
katholische und protestantische Missionaere einander befeinden. Kaum ist
ein Katholik auf irgendeinem neuen Gebiete erschienen, um fuer seinen
Glauben Propaganda zu machen, so folgt ihm ein Protestant, macht ihm das
Feld streitig und beginnt unter den braunen, schwarzen, gelben oder rothen
Menschen fuer seine Sache zu wirken. Oder umgekehrt. Leicht waere es,
hierfuer viele Beispiele anzufuehren, denn in Afrika, Nordamerika, auf
Madagascar, in der Suedsee, ueberall wiederholt sich dasselbe Schauspiel,
und die Eingeborenen sollen schliesslich Richter sein zwischen den Lehren
des Protestantismus und Katholizismus. Dass auf diese Weise die Sache nicht
gefoerdert wird, ist nur zu natuerlich. Jeder Theil schiebt indessen die
Schuld auf den andern, und dem Unparteiischen faellt es schwer, anders zu
entscheiden, als dass _beide_ gefehlt. So auch in Abessinien.
Die katholische Kirche betrachtete das Land seit der Verjagung der
Jesuiten im 17. Jahrhundert immer nur wie eine abgefallene, aber wieder zu
erobernde Provinz und beschloss, auch diese Eroberung zu beginnen, kurz
nachdem die Protestanten sich in Tigrie niedergelassen hatten. Der Anfang
damit wurde im Maerz 1838 gemacht, als der italienische Priester _Giuseppe
Sapeto_ zugleich mit dem Reisenden _M. Abbadie_ in Adoa ankam. Bei Ubie
stellte er sich als Eins m
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