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hts; ich ass so, wie wir in Europa es fuer schicklich halten, aber das trug mir den Tadel der Gesellschaft ein; die Leute raunten sich allerlei ins Ohr. Endlich fiel mir die Sache auf, und ich fragte den Englaender Bell, ob ich etwas Unangemessenes gethan habe. Bell entgegnete: Gewiss haben Sie das. Ihr Betragen ist so _ungentlemanly_, dass alle Gaeste glauben muessen, Sie seien ein Mensch ohne alle Erziehung und Bildung und gar nicht gewohnt, sich in anstaendiger Gesellschaft zu bewegen. - Nun, wodurch habe ich denn eine so schmeichelhafte Meinung verdient? - Einfach durch die Art und Weise wie Sie essen. Wenn Sie ein Gentleman waeren, so wuerden Sie das bei Tafel beweisen; Sie muessen recht laut und derb schmatzen und Keiner wird bezweifeln, dass Sie ein Mann von Stande seien. Da Sie aber nicht schmatzen und die Speisen lautlos kauen, so glaubt hier Jeder, dass Sie ein armer Tropf sind. - Ich erklaerte dann den abessinischen Aristokraten, dass bei mir zu Lande, in Europa, eine andere Sitte herrsche, und damit brachte ich die Dinge wieder in richtigen Zug." - -------------- [Illustration: Ein schneidernder Abessinier in Gondar. Nach Lejean.] In der _Kleidung_ der Abessinier walten selbstgesponnene und gewebte Baumwollenstoffe vor. Wie im Orient noch immer, so spinnen auch die Frauen die gereinigte Baumwolle mit der Spindel aus freier Hand; mit dem Weben beschaeftigen sich jedoch vorzugsweise die Muhamedaner. Die Kleidung der _Maenner_ besteht aus weiten Unterhosen, einem langen, um die Brust und den Leib geschlungenen Guertel, der eine Ausdehnung von zuweilen 100 Ellen hat, und einem weiten faltigen Mantelueberwurf, welcher aus einem grossen Stuecke Zeug besteht, das bei Vornehmen mit einem faltigen Rande versehen ist. Mehr ist von der _weiblichen Kleidung_ zu berichten. Sie besteht aus einem grossen Hemde mit weiten, jedoch an der Handwurzel eng zulaufenden Aermeln. Darueber tragen sie den Umschlagmantel gleich den Maennern. Ausser einigen Seidenstickereien am Hemde zeichnet noch der Putz die abessinischen Schoenen aus. Ohrringe oder Rosetten, welche eine Goldblume vorstellen, sind ein sehr beliebtes Schmuckmittel, desgleichen silberne Halsketten und dicke Ringe an den Fussknoecheln, beide oefter mit kleinen Silbergloeckchen behaengt. Das Haupthaar der Frauen ist gewoehnlich kurz abgeschnitten oder es wird, wenn es in seinem natuerlichen Zustande bleibt, mit Anwendung von vieler Butt
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