rkte zu
Wochni ausstellen und bekaeme nicht zehn Thaler fuer sie." Auf jenem Markte
werden naemlich sehr schlechte Maulthiere feilgeboten. - Andraos (Abba
Salama oder Frumentius ist sein Bischofname) war etwa 1815 geboren und kam
1841 unter Ubie zu seiner Stellung. Dem Kaiser Theodor gegenueber hatte er
eine eigenthuemliche wandelbare Stellung. Beide beobachteten einander,
legten sich gegenseitig Hindernisse in den Weg, hassten und fuerchteten sich
und stellten sich doch, als ob sie gute Freunde seien. Sehr oft machte
Theodoros gar keine Umstaende mit dem Seelenhirten; er sperrte ihn in eine
Feste und legte ihn in Ketten, worauf ihm Leute vom Hofgesinde auf den
Knieen Speise reichen und die Fuesse kuessen mussten. Salama, ein geborener
Aegypter, galt fuer einen Freund der Englaender. Als er sich frueher in Kairo
der Studien halber aufhielt, besuchte er die protestantisch-englische
Schule des deutschen Missionaers Lieder, der im Auftrage der anglikanischen
Missionsgesellschaft arbeitete. Diese glaubte an ihm einen Proselyten
gemacht zu haben, sah sich aber arg getaeuscht, denn der Abuna erklaerte
spaeter die Protestanten fuer Ketzer. Als er einmal auf das Aeusserste
gebracht war, drohte er Theodor in den Bann zu thun, dieser aber liess eine
Huette aus duerren Zweigen errichten, worin der Abuna verbrannt werden
sollte. Dies that er, um sich nicht in "blutiger" Weise an dem Gesalbten
vergreifen zu muessen. Schleunig hob jedoch nach solchem Vorgange der Abuna
den Bann auf.
[Illustration: Debteras vor dem Abuna singend und tanzend. Nach
Lefebvre.]
Bald nachdem Theodoros zur Macht gelangt war, fand sich David (Daud), der
Patriarch von Alexandria, im Auftrage des aegyptischen Vizekoenigs in
Abessinien ein und benahm sich dort sehr hochfahrend, gleichsam als Herr
und Gebieter. Theodoros seinerseits begegnete ihm mit Spott und Hohn und
jener schleuderte ihm dafuer muendlich den Bann ins Gesicht. Theodor blieb
ruhig, spannte eine geladene Pistole, schlug auf den Patriarchen an und
bat ganz sanft: "Bester Vater, gieb mir deinen Segen!" David fiel auf die
Kniee, stand wieder auf und ertheilte mit zitternden Haenden den Segen.
Der Reisende _Apel_ schildert den Abuna Salama folgendermassen: "Er ist ein
trauriges Bild des lasterhaften, ignoranten Zustandes der ganzen
abessinischen Kirche. Stolz, unwissend, grausam, intrigant, sucht er auf
jede Weise sich Gewalt und Reichthum zu erwerben. Er treibt sogar
Sklavenhandel und nimm
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