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lten; arme Moenche dagegen leben von der Gnade des Koenigs und der Gemeinde. Viele dieser Klostergeistlichen sehen aber niemals ihre Zellen, sondern leben gemuethlich mit Weib und Kind zu Hause und betteln auf Grund ihres gelben Gewandes oder der Agaseenhaut, die mit dem ungewaschenen Aeussern zusammen an die Legende von ihrem grossen Ordensstifter Eustathius erinnert, welcher sich ruehmte, niemals seinen Koerper gewaschen zu haben, und wunderbarlich auf dem fettigen Mantel ueber die Fluten des Jordan schwamm, ohne dass ihn ein Tropfen Wasser feindlich, d. h. reinigend, beruehrte. Eins der beruehmtesten Kloester befindet sich auf dem _Debra Damo_ in Tigrie, vier Stunden nordoestlich von Ade Pascha. (Siehe S. 35.) Dort oben leben gegen 300 Moenche in kleinen Huettchen zusammen. Nach Zander's Bericht fuehrt kein Weg hinauf und Menschen wie Nahrung werden an der Nordseite des Felsens mit Seilen hinaufgezogen. Das Kloster ist stets auf viele Jahre hinaus mit Lebensmitteln versehen und gilt in unruhigen Zeiten als ein besonders sicherer Zufluchtsort. Oben findet man eine Quelle, die das ganze Jahr hindurch vorzuegliches Trinkwasser liefert und niemals versiecht. An Handschriften und Buechern, die noch keinem europaeischen Reisenden zugaengig waren, ist es sehr reich. Der senkrechte Fels besteht aus Grauwacke und Sandstein, die Grundlage desselben ist Urthonschiefer, die Hoehe ueber dem Meere 6800 Fuss. In frueheren Zeiten galt Debra Damo als Gefaengniss der juengeren Zweige des herrschenden Geschlechts. Diese Sitte soll im Jahre 1260 durch den Koenig Jakuno Amlak eingefuehrt und bis ins vorige Jahrhundert beobachtet worden sein. In Schoa vertrat die Festung Godscho dieselbe Stelle bis auf unsere Tage herab. Zahlreiche Klosteranstalten finden sich auch in Walduba; beruehmt sind noch die Kloester von Axum und Debra Libanos, wo der erwaehnte Abuna Tekla Haimanot geboren wurde. Nie darf ein Frauenzimmer ein Moenchskloster betreten, allein das haelt die Insassen keineswegs ab, einen liederlichen Lebenswandel zu fuehren. Die Nonnen zeichnen sich durch ein schwefelgelbes baumwollenes Hemd und ein Kaeppchen von derselben Farbe aus; sie haben alle das Keuschheitsgeluebde abgelegt, befinden sich jedoch meist in vorgerueckten Jahren. Wichtig werden die Kloester namentlich dadurch, dass viele derselben als _politisches Asyl_ gelten, nach dem zur Zeit der Buergerkriege viele Fluechtlinge sich retten. Dieser Umstand fuehrte zu grossen M
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