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er in duenne anliegende Zoepfchen geflochten. Auch hier ruft, wie bei unseren Damen, die Mode sehr haeufig Aenderungen der Haartracht hervor, die genau befolgt werden. Stirnbaender oder Schuhe von rothem Leder kommen nur ausnahmsweise vor. Luxusartikel der maennlichen Kleidung sind Arm- und Stirnbaender als Ehrendekorationen. Die blaue Schnur von Seide oder Baumwolle, welche als Zeichen des Christenthums gilt, wird allgemein getragen. Diese allgemeine Tracht erleidet natuerlich vielerlei Ausnahmen. In den Grenzlaendern findet man fast ganz nackte Leute, die nur den Leibschurz tragen; in Schoa hatte allein der Koenig das Recht, sich mit goldenen Dingen zu schmuecken. In Foggera, oestlich vom Tanasee, tragen Frauen und Maedchen grosse gegerbte Lederhaeute, welche zugleich Nachts als Schlafmatratze dienen. Beim Gehen verursacht dieser lederne Leibrock ein sonderbares Geraeusch. In den hohen Alpengegenden der Provinz Semien schuetzen sich die Bewohner gegen das harte Klima durch eine Art von ambulantem, aus Rohrdecken zusammengeflochtenem Schutzdache (Gassa), welches sie bestaendig mit sich herumtragen, um ihre durch duerftige Lumpen nur zum Theil bedeckten Koerper gegen ploetzliche Regenguesse und Schneegestoeber zu verwahren; ein anderes Schutzmittel gegen die schneidende Luft in den Hochlanden sind Kappen von Ziegenhaar, die bis ueber die Ohren gehen. Als Zeichen der Ehrerbietung zieht der Abessinier bei Begegnungen den die Schultern bedeckenden Theil seines Kleides (Schama) herab und vor dem Landesherrn erscheint er nur geguertet, d. h. er schlaegt die den Oberkoerper bedeckenden Theile des Kleides ueber dem Guertel um den Leib, waehrend ein Hochgestellter in Gegenwart untergeordneter Personen sich das Gesicht vom Kinn bis ueber den Mund verhuellt. _Sauberkeit_ ist keine Tugend der Abessinier, und ihre Wohnungen wie ihre Koerper zeigen oft den hoechsten Grad von Schmuz. Merkwuerdig ist, dass in ganz Abessinien das Waschen der Kleidungsstuecke Sache der Maenner und nicht der Frauen ist. Statt der Seife bedienen sie sich der getrockneten Samenkapseln des Septestrauches (_Phytolacca abessinica_), welche zwischen Steinen zu Mehl gerieben und dann auf einem Leder mit Wasser gemischt werden; das zu waschende Tuch wird hierauf in dieser Mischung mit den Fuessen gestampft, worauf es, nachdem die Operation einige Male wiederholt wurde, von jedem Schmuze befreit ist. Die Bewohner der Kuestengegend bei Massaua, wo es keine Septe
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