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besitzen zauberische Eigenschaften, so ein Gras (Fegain), das, heimlich auf den Gegner geworfen, diesem Krankheit und schleunigen Tod bringt. Zauberer und Sterndeuter, durchaus keine seltenen Erscheinungen in Abessinien, erreichen nach der Volksmeinung das anstaendige Alter von vier- oder fuenfhundert Jahren; sie fliegen mit der Windsbraut durch das ganze Land, erscheinen ploetzlich und ungesehen in der schmausenden Gesellschaft und nehmen ihr die leckersten Fleischbissen vor der Nase weg. Vor dem sterblichen Auge verborgen liegt irgendwo im Lande das zauberhafte Dorf _Duka Stephanos_, ein Paradies auf Erden, das, alle irdischen und himmlischen Freuden in sich vereinigend, die Sehnsucht des wunderliebenden Volkes im hohen Grade erregt. Seine grasigen Auen und praechtigen Waelder laden zum suessen Schlummer ein, und am heitern Ufer des Nil, der seine blauen Fluten durch die praechtige Landschaft rollt, wandern die schoensten Weiber. Dort fliessen die koestlichsten Getraenke in nimmer versiechendem Strome, und die Erde bringt saftige Fruechte in unendlicher Fuelle ohne Arbeit hervor. Doch in zauberische Nebel verhuellt, oeffnet dieses Elysium seine Pforten nur Menschen von untadelhaft schoenem Aeussern, die das Wohlgefallen der Bewohner von Duka Stephanos erregten. [Illustration: Eine Lima-Galla, Baumwolle schnellend. Zeichnung von E. Zander.] _Zwerge_ werden mit einem gewissen Respekt behandelt und sind Gegenstaende der Furcht; viele unter ihnen sind gerade die gelehrtesten Leute des Landes. So war der Beichtvater Sahela Selassie's, des Koenigs von Schoa, ein wahrer Asmodeus in seiner Erscheinung, doch dabei ein liebenswuerdiger und ungemein weiser Mann, der sich vor seinen Landsleuten in geistiger Beziehung bedeutend auszeichnete. Auch die Grossen des Landes waehlen sich gern missgestaltete und zwerghafte Leute zu Sekretaeren. Ganz besonders mit uebernatuerlichen Kraeften ausgestattet erscheint aber der _Grobschmied oder Budak_, da er sich nach Belieben in einen Wolf oder eine Hyaene zu verwandeln und Menschenfleisch zu fressen vermag. Dem boesen Blicke eines Schmiedes wird gewoehnlich Krankheit und Unglueck zugeschrieben. Hailo, der Vater Ubie's, des frueheren Herrschers von Tigrie, gab einst Befehl, alle Schmiede, die in seinem Reiche wohnten, niederzumachen, um weiteres Unglueck zu verhueten. Ueberall bluteten die unschuldigen Opfer, dem Manne aber, der dieses aberglaeubige Werk vollbracht, jubelten dankb
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