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ischen Gebirge verjagt worden. Doch unterscheiden sie sich von den uebrigen Juden durch ihre Unbekanntschaft mit der hebraeischen Sprache und dadurch, dass die endliche Erscheinung des Messias fuer sie keinerlei Reiz hat; denn fragt man sie hierueber, so erwidern sie kalt, dass sie ihn in der Person eines Eroberers, Theodor genannt, dem auch die abessinischen Christen entgegenblicken, in kurzer Zeit erwarteten. Dieser Theodor war nun freilich gekommen, aber mit ihm kein Messias fuer die Juden. Alle reden die amharische Sprache, unter sich jedoch gebrauchen sie eine eigene Mundart (den Koara-Dialekt), welche vom Hebraeischen und Abessinischen gleich weit entfernt ist. Gobat bemerkt: "In ihre Wohnungen kann kein Christ, ausgenommen mit Gewalt, hineintreten; auch haben die Christen nicht grosse Lust dazu, weil sie alle als Zauberer gefuerchtet sind. Sie selbst tragen keine Waffen und bedienen sich derselben nicht einmal zur Vertheidigung. Fuer ihre Armen wird von ihnen gesorgt und diese duerfen nie betteln gehen." Der Missionaer Stern, ein Hesse von Geburt und zum Christenthum uebergetretener Israelit, versuchte mit seinem Collegen Rosenthal, die Falaschas zu bekehren, machte jedoch wenig Proselyten, veroeffentlichte aber ein Buch ("_Wanderings among the Falashas_"), in welchem wir die besten Nachrichten ueber das seltsame Volk finden. Nach ihm ruehmen sich die Falaschas, unmittelbar von Abraham, Isaak und Jakob abzustammen und ihr altjuedisches Blut rein erhalten zu haben. Mischheirathen mit andern Staemmen sind durchaus verboten; ja es gilt schon fuer Suende, das Haus eines Andersglaeubigen zu betreten. Wer eine solche Suende begeht, muss sich einer Reinigung unterwerfen und ganz frische Kleider anziehen; dann erst darf er wieder in seine Wohnung gehen. Diese Ausschliesslichkeit hat uebrigens gute Folgen gehabt, denn sie bewahrte die Falaschas vor der Ausschweifung und Sittenlosigkeit, welche sonst in Abessinien allgemein sind. Jedermann gesteht ein, dass die Falaschas, Frauen wie Maenner, die zehn Gebote streng befolgen. Heirathen in frueher Jugend sind bei ihnen nicht gestattet, da Maenner erst zwischen dem zwanzigsten und dreissigsten, Maedchen zwischen dem fuenfzehnten und zwanzigsten Jahre sich vermaehlen. Ehescheidungen kommen nicht vor; Vielweiberei, wie bei den abessinischen Christen, ist nicht erlaubt; Frauen und Maedchen gehen unverschleiert frei umher. Die Tempel haben wie die christlichen Kirchen drei Abtheilu
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