, und als der letzte Ton sanft
verklungen war, rauschte ein Beifallssturm durch den Saal, Blumen
flogen, und eine junge Dame trat auf das Podium, um dem kleinen Kuenstler
ein Fuellhorn zu ueberreichen, das auf sein kindliches Alter berechnet
war, denn waehrend es nur mit Rosen gefuellt schien, waren unter den
Blumen Bonbons verborgen. Weismann kam dem Kleinen zur Hilfe, die
Schaetze zu sammeln. Man hoerte die helle Kinderstimme ein schlichtes,
freundliches "Danke!" rufen.
In das Kuenstlerzimmer drangen einige Bekannte ein, den Eltern zu
gratulieren, und es kam so, wie das junge Maedchen voraus gesagt hatte:
die Mutter war ueber die Leistung ihres Kindes und seinen Erfolg
gluecklicher, als ueber den eigenen; auch war es ihr nun leichter um das
Herz, Edmund hatte ja nur noch einmal vorzuspielen, freilich ein
schwieriges und laengeres Musikstueck und ganz ohne Begleitung, aber sie
war nun wieder guter Zuversicht und angeregt durch die begeisterten
Schilderungen einiger Freunde, die in das Kuenstlerzimmer eindrangen und
von dem bereits errungenen Erfolg berichteten. Froehlich und siegesgewiss
trat das Kuenstlerpaar auf's neue auf, Edmund blieb wieder allein zurueck
bei dem Fraeulein und dem treuen Kameraden.
Aber so bald es still um ihn wurde, verfiel er wieder in seine
weinerliche Stimmung und war nicht mehr heraus zu reissen, Wilhelm mochte
sich buchstaeblich auf den Kopf stellen, es war alles umsonst: Da dachte
er an seiner Mutter Rat, setzte sich neben den Kleinen und fing an, ihm
zu erzaehlen. Der lehnte sich an das Fraeulein, und es dauerte gar nicht
lange, so fielen ihm die Augen zu und er schlief ein. Sie liessen ihn
ruhen, aber gegen den Schluss des Konzertabends, waehrend sein Vater
allein spielte und schon am Ende des Stueckes war, auf das Edmunds
Auftreten folgen sollte, musste er doch geweckt werden. Die Mutter tat es
mit schwerem Herzen und unter zaertlichen Liebkosungen. Es kam ihr
grausam vor, und wieder versicherte sie, es sei das letzte Mal, dass sie
das Kind vorspielen lasse. Sie bemuehten sich zu dritt um das Kind, boten
ihm Erfrischungen an und hatten ihn, bis sein Vater erschien, wohl aus
dem Schlaf gebracht, aber mit allen guten Worten nicht zu bestimmen
vermocht, dass er noch einmal vorspiele.
Draussen, im Saal war nichts als Wonne und Begeisterung und ungeduldige
Erwartung des kleinen Kuenstlers, auf dessen Wiedererscheinen die grosse
Menge sich mehr freute als ueber die grossartigen Kompositio
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