: "einen Lohn nehme ich nicht fuer das Vierteljahr."
Das waren freilich unverstaendliche Worte fuer Frau Pfaeffling, aber ehe
sie noch nach Erklaerung fragen konnte, wurde sie von den Kindern
angerufen: "Dein Koffer kommt, wohin soll er gestellt werden?" Sie liess
ihn in das Schlafzimmer bringen und nahm aus ihrem Taeschchen ein
Geldstueck fuer den Dienstmann. Frieder, der neben ihr stand, sah begierig
in den offenen Geldbeutel. "Die Mutter hat noch viel Geld," rief er
freudig den Geschwistern zu. "Seit wann fragt denn mein Frieder nach
Geld?" sagte Frau Pfaeffling und bemerkte, als sie aufsah, dass die Grossen
ihm ein Zeichen machten, still zu sein. Einen Augenblick blieb sie
nachdenklich, dann war es ihr klar: am Geld fehlte es. Man hatte zu viel
verbraucht in ihrer Abwesenheit, und Walburg machte sich darueber
Vorwuerfe. Aber viel konnte das in drei Wochen nicht ausgemacht haben,
dadurch sollte kein Schatten auf das Wiedersehen fallen.
"Ja, ich habe noch Geld," sagte sie heiter zu den Kindern, "aber nun
kommt nur, der Vater wartet ja schon, und der Tisch ist so schoen
gedeckt, Walburg hat gewiss etwas Gutes gekocht."
Nun standen sie alle um den grossen Esstisch. "Heute betet die Mutter
wieder," sagte der Vater, "wir wollen hoeren, was ihr erstes Tischgebet
ist."
"Ich habe mich schon unterwegs auf diese Stunde gefreut," sagte Frau
Pfaeffling und sie sprach mit innerer Bewegung:
"Von Dank bewegt, o Gott, wir heute
Hier vor dir stehen!
Du schenkest uns die schoenste Freude,
Das Wiedersehen.
Nun gehn wir wieder eng verbunden
Durch Lust und Leid,
In guten und in boesen Stunden
Gib uns Geleit!"
Zur Feier des Tages hatte Walburg nach Tisch fuer die Eltern Kaffee
machen muessen, im Musikzimmer hatten die Kinder ein Tischchen dazu
gedeckt. "Sollen wir den Kaffee gleich bringen?" fragte Marie. "Ja,"
sagte die Mutter. "Nein, erst wenn ich rufe," fiel Herr Pfaeffling ein
und schickte die Kinder hinaus. "Zuerst kommt etwas anderes," sagte er
nun zu seiner Frau, "zuerst kommt meine Beichte," und er fuehrte sie an
den Schreibtisch und zog die kleine leere Schublade auf, deckte auch das
leere Kaesschen auf, in dem sonst das Ersparte lag. Dieser Stand der Dinge
war schlimmer, als Frau Pfaeffling gefuerchtet hatte. "Ich habe schon
geahnt, dass mit dem Geld etwas nicht in Richtigkeit ist," sagte sie,
"aber dass _gar_ nichts mehr da ist, haette ich doch nicht fuer moeglich
gehalten, wie _kann_ man denn nu
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