FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170  
171   172   173   174   >>  
gesagt hat, dann bleibt er dabei. Er meint, wenn ein Mann 'nein' gesagt hat, duerfe er nachher nicht mehr 'ja' sagen, sogar wenn er's moechte." Dieser Bescheid war eine grosse Enttaeuschung fuer die Familie. Herr Pfaeffling konnte wieder einmal den Hausherrn nicht begreifen. "Wenn ich sehe, dass jemand nicht auskommt, lasse ich ihn doch lieber sechs Zimmerherrn nehmen, als in Geldnot stecken," rief er, indem er lebhaft den Tisch umkreiste. "Nicht mehr 'ja' sagen duerfen, weil man vorher 'nein' gesagt hat? Soll sich darin die Maennlichkeit zeigen? Dann waere jedes eigensinnige Kind 'maennlich'. Glaubt das nicht, ihr Buben," sagte er, vor Karl stehen bleibend, "ich will euch sagen, was maennlich ist: Nicht nachgeben, wenn es gegen besseres Wissen und Gewissen geht; aber _nachgeben_, sobald man einsieht, dass man falsch oder unrecht geurteilt hat." Als zwei Tage ueber die Sache hingegangen waren, ohne dass mit den Hausleuten weiter darueber gesprochen worden waere, traf Frau Pfaeffling zufaellig oder vielleicht absichtlich mit Herrn Hartwig im Hausflur zusammen. "Es war uns so leid," sagte sie zu ihm, "dass wir keinen Zimmerherrn nehmen durften, denn wir sind durch den Diebstahl ein wenig in die Enge geraten. Aber da Sie einmal 'nein' gesagt haben, moechte ich Sie nicht plagen, und es ist ja wahr, dass manche Zimmerherrn spaet in der Nacht heimkommen, Laerm machen und dergleichen. So muessen wir uns eben jetzt entschliessen, eine aeltere Dame als Zimmermieterin aufzunehmen, da fallen ja alle diese Schattenseiten weg. Es ist nur fuer uns unbequemer und auch schwerer zu finden als ein Zimmerherr. Wenn Sie uns ein wenig behilflich sein moechten, eine passende Hausgenossin zu finden, waeren wir Ihnen recht dankbar. Meinen Sie, wir sollen es in die Zeitung setzen?" "Ja," sagte Herr Hartwig, "das wird am schnellsten zum Ziel fuehren." Sie besprachen noch ein wenig die naeheren Bedingungen und ohne recht zu wissen wie, war Herr Hartwig dazu gekommen, sich selbst um eine elfte Hausbewohnerin fuer den obern Stock zu bemuehen. Das seitherige Zimmer der beiden Maedchen wurde huebsch hergerichtet und sie bezogen ihre Bodenkammer. Ein Inserat in der Zeitung erschien, und nun kamen wieder einmal Tage, in denen sich die Kinder darum stritten, wer die Tuere aufmachen durfte, um etwaigen Liebhaberinnen das Zimmer zu zeigen. Allzuviele erschienen nicht und Frau Pfaeffling musste erfahren, dass die Fruehlingsstrasse "keine Lage" se
PREV.   NEXT  
|<   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170  
171   172   173   174   >>  



Top keywords:

gesagt

 

Pfaeffling

 

einmal

 

Zimmerherrn

 
Hartwig
 

nehmen

 

finden

 

maennlich

 
Zimmer
 

wieder


moechte
 
nachgeben
 

Zeitung

 

zeigen

 

waeren

 

sollen

 

Hausgenossin

 

Meinen

 

Zimmerherr

 

passende


moechten
 

behilflich

 

dankbar

 

Zimmermieterin

 

dergleichen

 

muessen

 
machen
 
manche
 

heimkommen

 
entschliessen

aeltere

 

Schattenseiten

 
unbequemer
 

setzen

 

aufzunehmen

 
fallen
 
schwerer
 

gekommen

 

Kinder

 

stritten


erschien

 

bezogen

 

Bodenkammer

 
Inserat
 

Fruehlingsstrasse

 
erfahren
 

musste

 

erschienen

 

durfte

 
aufmachen