Frau Pfaeffling begleitete die Reifende und Elschen durfte diesmal mit
zur Bahn. Die kleine Reisegesellschaft war kaum zur Haustuere hinaus, als
Herr Pfaeffling seine drei Grossen herbeirief: "Nun helft mir die Portiere
abnehmen, dass man wieder Luft und Licht hat und frei durch die Tuere
kann. Aber vorsichtig, die Mutter sagt, sie koenne den schoenen Stoff gut
verwenden!"
So standen sie bald zu viert auf Tisch und Stuehlen und hantierten lustig
darauf los, als heftig geklingelt wurde und gleichzeitig durch das
offene Fenster von der Strasse herauf Elschens Stimme ertoente, die nach
den Bruedern rief. Otto sah durchs Fenster und fuhr blitzschnell wieder
herein: "Fraeulein Bergmann hat ihren Schirm vergessen, sie kommt selbst
herauf!"
"Geht hinaus, lasst sie nicht herein," rief Herr Pfaeffling, "den
schmerzlichen Anblick soll sie nicht erleben!" Draussen hoerte man auch
schon ihre Stimme: "Ich muss den Schirm im Esszimmer abgestellt haben."
Richtig, da stand er in der Ecke! Wilhelm erfasste ihn, blitzschnell
rannte er durch die Tuere und konnte diese gerade noch hinter sich
schliessen und Fraeulein Bergmann den Schirm hinreichen. Sie hatte nichts
gesehen und eilte davon.
"Wenn sie nun zu spaet zum Zug kommt und wieder umkehrt!" sagte Herr
Pfaeffling ueberlegend und sah nach der Portiere, die, halb oben, halb
unten, einen traurigen Anblick bot. "Wir haetten eigentlich warten koennen
bis morgen."
Nun blieb aber keine Wahl mehr, das Werk musste vollendet werden; bald
sah alles im Haus Pfaeffling wieder aus wie vorher; Fraeulein Bergmann kam
nicht wieder, das fremde Element war ausgeschieden, Frau Pfaeffling
kehrte mit Elschen allein zurueck. "Sie laesst euch alle noch gruessen,"
berichtete sie, "ihr letztes Wort war: 'Vielleicht kann ich Ihnen auch
einmal ein schoenes Tischgebet schicken!'"
Herr Pfaeffling war in froehlicher Stimmung. "Kommt, Kinder," rief er,
"wir singen einmal wieder zusammen, wie lange sind wir nimmer dazu
gekommen." Er stimmte ein Fruehlingslied an, und dass es so besonders
frisch und froehlich klang, das war Fraeulein Bergmann zu danken!
14. Kapitel
Wir nehmen Abschied.
Frau Pfaefflings Bruder wurde noch vor Beginn der Osterferien erwartet,
und das leere Zimmer war fuer ihn als Gastzimmer gerichtet. Keines der
Kinder ahnte etwas davon, dass der Onkel bei seinem Besuch sie kennen
lernen und darnach beschliessen wolle, welches von ihnen er heimwaerts mit
sich nehmen wuerde. Si
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