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Ich will es den Kindern lehren," sagte er, "die meinigen haben es auch, es ist ein Tischcroquet, ein nettes Spiel, bei dem es nur leider gar zu leicht Streit gibt unter den Spielern." Sie machten sich mit Eifer daran und trieben es taeglich fast mit Leidenschaft. Sie achteten dabei nicht auf den Onkel, der, hinter der Zeitung sitzend, seine Beobachtungen machte. "Wir muessen die zwei Parteien so einteilen, dass die guten und schlechten Spieler gleichmaessig verteilt sind," sagte Karl. "Nimm du Frieder auf deine Seite, Wilhelm, der ist am ungeschicktesten, und ich will Anne auf meine Partei nehmen, sonst koennen die nie gewinnen." So war es allen recht und das Spiel auf seinem Hoehepunkt, als Frau Pfaeffling hereinkam. "Kinder," sagte sie, "Walburg hat wieder kein Holz, lasst euch doch nicht immer mahnen." Schuldbewusst legten zwei der Spieler ihre Schlaeger aus der Hand und gingen hinaus. Der Onkel sah aufmerksam hinter seiner Zeitung hervor. Das Wort: "Lasst euch doch nicht mahnen" schien noch weiter zu wirken. "Hat jemand des Vaters Brief auf die Post getragen?" fragte Marie. Niemand meldete sich. "Das koenntest du besorgen, Frieder," sagte die Schwester, "Elschen geht mit dir." So entfernten sich auch diese Beiden. Die andern spielten weiter, Frau Pfaeffling setzte sich ein wenig zu ihrem Bruder. Sie sprachen halblaut zusammen. "Es ist ruehrend," sagte der Bruder, "wie sich diese Lateinschueler so selbstverstaendlich zum Holztragen verpflichtet fuehlen und ohne Widerspruch das Spiel aufgeben. Das taete meiner nie, wie hast du ihnen das beigebracht?" "Das bringen die einfachen Verhaeltnisse ganz von selbst mit sich. Die Kinder sehen, wie Walburg und ich uns plagen und doch nicht fertig werden, so helfen sie mit." "Mir, als dem Juristen, ist wirklich euer kleiner Staat interessant und ich sehe ordentlich, wie aus solcher Familie tuechtige Staatsbuerger hervorgehen. Wie die Starken sich da um die Schwachen annehmen, wie sie ihr eigenes Ich dem allgemeinen Ganzen unterordnen und welche Liebe und widerspruchslosen Gehorsam sie den Eltern als dem Staatsoberhaupt entgegenbringen, wohl in dem Gefuehl, dass sonst das ganze System in Unordnung geriete. Dazu kommt auch noch, dass dein Mann ein so leutseliger Herrscher ist und du bist sein verantwortlicher Minister. Das muss ich dir sagen, wenn ich nun eines eurer Kinder zu mir nehme, in ein so geordnetes Staatswesen kann ich es nicht versetzen." Die Kinder hatten nicht a
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