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z kann ich euch noch nicht davon entbinden, Wilhelm koennte sonst gleich wieder rueckfaellig werden. Sagen wir _einmal_ statt zweimal in der Woche." Sie machten lange Gesichter. "Und in den Osterferien gar keine, zum Lohn fuer den Erfolg," fuegte der Vater hinzu. Da heiterten sich die Gesichter auf. Wenn man nur wenigstens in den Ferien frei war, im Schuljahr wurde doch immer gelernt, da ging das mehr in einem hin. Und uebermorgen war ja der erste Ferientag! Sie waren schon wieder vergnuegt und kamen in gluecklicher Ferienstimmung nach Hause, wo die Schwestern begierig auf die Zeugnisse warteten und diesmal mit Lust saemtliche Heftchen auf des Vaters Tisch ausbreiteten. "Was wohl unsere Kleine einmal heim bringt?" sagte Karl, als ersah, wie Elschen ernsthaft die Zeugnisse betrachtete und sich bemuehte, die geheimnisvollen Ziffern zu deuten. "Ich bringe lauter Einser," antwortete sie zuversichtlich. Aber diesen Uebermut hatte sie zu bereuen. "So?" rief Otto, "so sage einmal, was a plus b ist? Das weisst du nicht einmal? Da bekommst du unbedingt einen Vierer." Von allen Seiten kamen nun solch verfaengliche Fragen und es wurden ihr lauter Vierer prophezeit, bis ihr angst und bang wurde, sie sich zu Frieder fluechtete und sagte: "Du gibst mir dann jeden Tag Mathematikstunden!" Die Noten der Schwestern waren gut ausgefallen. Drei Wochen lang hatten sie eine richtige Hauslehrerin gehabt, dadurch waren sie in guten Zug gekommen. Sie schrieben an Fraeulein Bergmann eine schoene Karte. Herr Pfaeffling unterschrieb die Zeugnisse, und als er das von Frieder in Haenden hatte und sah, dass es besser war als die frueheren, trat ihm wieder das Bild vor die Seele, wie der Kleine ihm die verhuellte Violine mit dem Ausdruck tiefsten Schmerzes uebergeben hatte. Er war seitdem ein gewissenhafter und geschickter Klavierspieler geworden, aber die Liebe, die er zu seiner Violine und auch zu der Harmonika gehabt hatte, die brachte er dem Klavier nicht entgegen, mit dem Herzen war er nicht dabei. Mit keinem Wort hatte das Kind je wieder die Violine erwaehnt. Ob sie ihm wohl noch immer ein schmerzliches Entbehren war? Der Vater haette es gerne gewusst, und als am Abend, nach der Klavierstunde, der kleine Spieler seine Musikhefte beiseite raeumte, redete er ihn darauf an. "Frieder, macht dir das Klavierspielen jetzt auch Freude? Tut es dir nicht mehr so leid, dass du deine Geige nimmer hast?" Ein tiefernstes Gesicht machte das Kind, als
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