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en eine reiche Lebenserfahrung dazu. Sie koennten ein ganzes Hauswesen leiten, eine Schar Kinder erziehen, und wollen hier in einem Stuebchen hinter den Buechern sitzen! Das ertragen Sie einfach nicht und das wird wohl der Grund sein, warum Sie nun in unser Hauswesen unberufen eingreifen. Ihre besten Kraefte liegen brach! Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, so ist es der: Suchen Sie wieder eine Stelle, und zwar eine solche, die Sie vollauf in Anspruch nimmt!" Fraeulein Bergmann hatte nachdenklich zugehoert. "Ja," sagte sie jetzt, "so wird es wohl sein. Ich kann die Untaetigkeit nicht ertragen. Dass Sie mir noch solch eine Leistungsfaehigkeit zutrauen, das freut mich. Nur schaeme ich mich vor all meinen Bekannten, denen ich mit Stolz meinen Entschluss mitgeteilt habe, zu privatisieren. Es war mir damals eine verlockende Stelle als Hausdame angetragen, ich habe sie abgelehnt." "Ist sie wohl schon besetzt?" "Vielleicht nicht. Es hiess, der Eintritt koenne auch erst spaeter erfolgen." "Wollen Sie sich nicht darnach erkundigen?" "Nachdem ich die Stelle so stolz abgewiesen habe? Allerdings haette ich keine passendere finden koennen. Meinen Sie, ich soll schreiben?" "ueberlegen Sie es sich noch, lassen Sie eine Nacht darueber hingehen." Eine halbe Stunde spaeter hoerte man Fraeulein Bergmann mit eiligen, elastischen Schritten die Treppe hinuntergehen, nach der Post. "Ich bin Fraeulein Bergmann begegnet," sagte Wilhelm, der eben heimkam, "sie ist gesprungen wie ein Wiesel und hat mir ganz fidel zugenickt; warum sie wohl gerade heute so vergnuegt ist?" Mit der Stelle kam es nach einigem Hin- und Herschreiben in Richtigkeit. Schon zum 1. April sollte Fraeulein Bergmann sie antreten. Das letzte gemeinsame Mittagsmahl war vorueber, die Kinder freuten sich unten, im Freien, der langersehnten warmen Fruehlingsluft, Frau Pfaeffling war mit der Sorge um das Gepaeck der Reisenden beschaeftigt, diese sass allein noch mit Herrn Pfaeffling am Esstisch. "Wenn ich einmal alt und pflegebeduerftig bin," begann Fraeulein Bergmann, "dann frage ich wieder an, ob Sie mich aufnehmen moechten in Ihr Haus. Ich kenne niemand, dem ich mich in hilfloser Lage so gern anvertrauen moechte, als Ihrer lieben Frau und den seelenguten Zwillingsschwestern. Dann duerften Sie ja keine Angst mehr haben vor meiner kritischen Art." Herr Pfaeffling, der nach seiner Gewohnheit um den Tisch gewandelt war, machte jetzt Halt und sagte: "Die Kritik is
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