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i. Ihr selbst war auch nicht jede von den wenigen, die sich meldeten, erwuenscht; sie wollte nur das Zimmer vermieten, nicht eine Kostgaengerin an ihrem einfachen Mittagstisch haben, kein fremdes Element in den vertrauten Familienkreis aufnehmen. Aber als auf wiederholte Ankuendigung die Rechte sich nicht finden wollte, wurde Frau Pfaeffling kleinmuetig und sagte zu ihrem Mann: "Mir scheint, wir muessen froh sein, wenn ueberhaupt irgend jemand das Zimmer mietet, ich muss mich entschliessen, auch die Kost zu geben. Aber niemand begnuegt sich heutzutage mit so einfachem Mittagstisch, wie wir ihn haben." "So machst du eben immer besondere Leckerbissen fuer solch eine anspruchsvolle Dame und deckst fuer sie in ihrem eigenen Zimmer, dann stoert sie uns nicht," lautete Herrn Pfaefflings Rat. Drei Tage spaeter bezog Fraeulein Bergmann das Zimmer. Pfaefflings durften sich gluecklich schaetzen ueber diese Mieterin. Sie war eine fein gebildete Dame, etwa Mitte der Vierziger. Erzieherin war sie gewesen, meist im Ausland, hatte vorzuegliche Stellen innegehabt und so viel zurueckgelegt, dass sie sich jetzt, nach etwa fuenfundzwanzig Jahren fleissiger Arbeit, zur Ruhe setzen und von ihrer Rente leben konnte. Sie war gesund und frisch und wollte nun ihre Freiheit geniessen, sich Privatstudien und Liebhabereien widmen, zu denen ihr das Leben bis jetzt wenig Musse gelassen hatte. Was andere Mieter abschreckte, der Kinderreichtum der Familie Pfaeffling, das war fuer sie ein Anziehungspunkt, denn in der Wohnung, die sie zuerst nach dem Austritt aus ihrer letzten Stelle bezogen hatte, war es ihr zu einsam gewesen. Sie hatte es nur kurze Zeit dort ausgehalten und suchte jetzt eine Familie, in der sie mehr Anschluss faende. Mit schwerem Herzen machte ihr Frau Pfaeffling das Zugestaendnis, dass sie am Mittagstisch der Familie teilnehmen duerfe. "Ich konnte es ihr nicht verweigern," sagte sie zu ihrem Mann und fuegte seufzend hinzu: "Urspruenglich wollten wir freilich einen Herrn, der den ganzen Tag fort waere und nun haben wir eine Dame, die den ganzen Tag da ist, aber ich glaube, dass sie keine unangenehme Hausgenossin sein wird." Nach den ersten gemeinsamen Mahlzeiten war die ganze Familie fuer Fraeulein Bergmann eingenommen. Sie war viel in der Welt herumgekommen, wusste in anregender Weise davon zu erzaehlen und interessierte sich doch auch fuer den Familienkreis, in den sie nun eingetreten war. Deutlich war zu bemerken, dass sie s
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