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r nur wegen der Kinder leid, zu sehen, wie der Schoenheitssinn so ganz vernachlaessigt wird. Aber ich werde gewiss nicht mehr darein reden, kein Wort mehr." "Ja, darum moechte ich Sie recht freundlich bitten," sagte Herr Pfaeffling, "und uebrigens ist an meiner Frau und ihrem Tun alles ordentlich, schoen und rein und ich moechte durchaus nicht, dass sie sich noch mehr Arbeit macht, und wenn meine Kinder ihr nachschlagen, wird man sie ueberall gern sehen." "Aber bitte, wer bestreitet denn das?" sagte das Fraeulein und fuegte gekraenkt hinzu: "Ich schweige ja schon!" Der Schluss der Mahlzeit verlief in unbehaglicher Stille, und sobald das Essen vorueber war, zog sich Fraeulein Bergmann zurueck. "Sie ist beleidigt," fluesterte bekuemmert eines der Maedchen dem andern zu. "Das ist nur ihre eigene Schuld," behaupteten die Brueder, "warum mischt sie sich ein!" "Aber es ist doch wahr, dass Teller schnell abgewaschen sind!" "Nein, es ist nicht wahr. Ihr glaubt alles, was Fraeulein Bergmann sagt und haltet gar nicht zur Mutter!" Dieser Vorwurf kraenkte die Schwestern tief, sie weinten beide. Herr Pfaeffling bemerkte es: "Sie macht uns auch noch die Kinder uneins," sagte er zu seiner Frau. Die beruhigte ihn: "Fraeulein Bergmann wird sich jetzt schon besser in acht nehmen, wenigstens in deiner Gegenwart, und mir ist ihr Dareinreden nicht so unangenehm, man macht doch seine Sache nicht vollkommen und da ist es gar nicht uebel, einmal zu erfahren, wie andere darueber urteilen. Sie hat auch viel mehr von der Welt gesehen als ich." Mit Frau Pfaeffling verstand sich Fraeulein Bergmann am besten. Die beiden Frauen standen eines Morgens vor dem Buecherschrank, Fraeulein Bergmann machte von der Erlaubnis Gebrauch, sich ein Buch auszuwaehlen. "Es ist merkwuerdig," sagte sie, "wie langsam der Tag vergeht, wenn man keinen eigentlichen Beruf hat! Seit Jahren habe ich mich gefreut auf diese Zeit der Freiheit, habe mich in meinen Stellen gesehnt, so recht nach Herzenslust lesen, zeichnen, studieren zu koennen, und nun, seitdem ich Musse dazu habe, so viel ich nur will, hat es seinen Reiz verloren." Frau Pfaeffling sagte nach einigem Besinnen: "Ob es Sie wohl befriedigen wuerde, wenn Sie sich an gemeinnuetziger Arbeit beteiligten? Es gibt hier manche wirklich nuetzliche Vereine." "Nein, nein," wehrte Fraeulein Bergmann lebhaft ab, "dazu passe ich gar nicht. Ich werde mich schon allmaehlich zurecht finden in meiner vera
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