r so viel verbrauchen, das braechte ich ja
gar nicht zustande!"
"Verbrauchen? Nein, verbraucht ist das Geld nicht, wir haben redlich
gespart; gestohlen ist es, gestohlen!"
Herr Pfaeffling erzaehlte den Hergang und auch, dass er gestern die
Nachricht erhalten habe, der Dieb sei wegen mehrerer Schwindeleien
festgenommen, aber das Geld habe er verspielt. Es war keine Hoffnung
mehr, es zurueck zu erhalten. Aber unentbehrlich war es und musste auf
irgend eine Weise wieder hereingebracht werden.
Eine lange Beratung folgte zwischen den beiden Gatten. Der Schluss
derselben war, dass Herr Pfaeffling lebhaft rief: "Ja, so kann es
gelingen, das ist ein guter Plan!" Und froehlich klang sein Ruf hinaus:
"Jetzt, Kinder, den Kaffee!"
13. Kapitel
Ein fremdes Element.
Der gute Plan, den die Eltern ausgesonnen hatten, sollte am naechsten Tag
auch den Kindern mitgeteilt werden.
"Marianne wird keine Freude daran haben," meinte Frau Pfaeffling.
"Nein," entgegnete Herr Pfaeffling, "aber man muss ihnen die Sache nur
gleich im rechten Licht darstellen." Er rief die Kinder alle zusammen.
"Hoert einmal," sagte er, "wir haben ein Mittel ausfindig gemacht, durch
das sich der Geldverlust wieder hereinbringen laesst. Zwei von euch koennen
uns allen helfen. Wer sind wohl die zwei Gluecklichen? Ratet einmal!"
Sie sahen sich fragend an "Wenn es gerade zwei sind, wird es Marianne
sein," schlug Karl vor.
"Richtig geraten. Aber wie?"
"Wenn sie nicht immer so schoene Kleider und seidene Zopfbaender tragen,"
meinte Wilhelm. Die Zwillinge musterten sich gegenseitig, und auch die
Blicke aller anderen ruhten auf ihnen. Die beiden Maedchen standen da in
ihren vertragenen schottischen Kleidern, mit grauen Schuerzen, und ihre
blonden Zoepfe waren mit schmalen blauen Baendchen gebunden.
"Da werden wir keine grossen Summen heraus sparen koennen," meinte Herr
Pfaeffling, "eher koenntet ihr Buben in der Kleidung etwas sparen, wenn
ihr eure Anzuege besser schonen wuerdet. Nein, das ist's nicht, wir wissen
etwas anderes."
"Etwas," setzte Frau Pfaeffling hinzu, "das jeden Monat 20 Mark und noch
mehr einbringt."
Nun waren sie alle aufs aeusserste gespannt. "Ihr erratet es nicht, ich
will es euch sagen," und Herr Pfaeffling wandte sich an die Maedchen: "Ihr
Beiden zieht in die Bodenkammer hinauf, dann koennen wir euer Zimmer an
einen Zimmerherrn vermieten und schweres Geld dafuer einnehmen. Ist das
nicht ein feiner Plan? Das muss eu
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