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Wir haetten es nie anfangen sollen." Troestend sprach das junge Maedchen der Mutter zu: "So sagen Sie vor jedem Konzert und nachher, wenn alle Welt begeistert ist von dem Kleinen, sind Sie doch gluecklich und stolz, mehr als ueber Ihre eigenen Erfolge. Er ist nun schon fuenfmal aufgetreten und hat seine Sache immer gut gemacht." "Aber heute wird es anders werden," fluesterte die Mutter, "hat er nicht auch truebe Augen? Edmund, gib mir deine Haende. Sie sind heiss, fuehlen Sie, Fraeulein!" "Vom Kreiseln," sagte sie, "er sollte vielleicht die Haende jetzt ruhen lassen." "Ja, ja, Wilhelm, bitte, fange ein anderes Spiel an! Die Haende duerfen nicht muede sein vor dem Violinspiel." Es war doch nicht leicht, immer wieder eine Beschaeftigung zu wissen. Eine gelernte Kindergaertnerin war unser Wilhelm denn doch nicht! Aber ihm war, als verloere sein Vater das Recht auf den Konzertbesuch von dem Augenblick an, wo er aufhoeren wuerde, den Jungen zu unterhalten. Also _mussten_ ihm Gedanken kommen, Einfaelle, um die Zeit zu vertreiben, und sie kamen auch, und als der Klaviervirtuose, mit einem Lorbeerkranz in der Hand, unter lebhaftem Beifall den Saal verlassen hatte, fand er Edmund bei guter Laune und bereit, ihm mit der Violine zu folgen. "Nun wirst du hoeren, ob sie mir ebenso klatschen wie Papa und Mama," sagte er munter zu Wilhelm. Er schien gar nicht aufgeregt, um so mehr war es seine Mutter. Sie fluesterte Wilhelm zu: "Sieh ein wenig durch den Tuerspalt, wie er seine Sache macht!" Wilhelm folgte leise die Stufen hinauf den beiden Kuenstlern, sah, wie der Kleine, der mit freundlichem Beifall begruesst worden war, in kindlicher Weise den Gruss erwiderte und, von seinem Vater auf dem Klavier begleitet, das Spiel begann. Wilhelm wurde durch den kleinen Violinspieler an Frieder erinnert und deshalb kam ihm diese Leistung nicht so wunderbar vor wie den Zuhoerern im Saal. Mit denselben traeumerischen Augen wie Edmund, ganz in seine Musik versenkt, hatte Frieder immer seine Harmonika gespielt und strich er seine Geige. Freilich war Frieder erst ein Anfaenger auf diesem Instrument und dieser Kleine war ein Meister. Das Publikum lauschte in atemloser Stille; die Violine war ja klein und der Spieler hatte nicht den kraeftigen Strich eines Mannes. Aber reine, zarte, tief empfundene Toene wusste er zu wecken und eine staunenswerte Gewandtheit zeigten die kleinen Haende. Unter den Zuhoererinnen war manche zu Traenen geruehrt
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