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em Violinspiel ist's vorbei, ich will nicht sagen fuer immer, aber fuer Jahr und Tag. Gib sie her!" Frieder, der die Violine leicht in der Hand gehalten hatte, drueckte sie nun ploetzlich an sich, verschraenkte beide Arme darueber und wich einen Schritt vom Vater zurueck. Sie waren alle ueber diesen Widerstand so bestuerzt, dass es fast einstimmig ueber aller Lippen kam: "Aber Frieder!" Herr Pfaeffling sah mit masslosem Erstaunen den Kleinen an, der immer der gutmuetigste von allen gewesen war und der jetzt tat, was noch keines gewagt hatte, sich ihm widersetzte. Einen Moment besann er sich, und dann, ohne nur dem zurueckweichenden nachzugehen, streckte er rasch seine langen Arme aus, hob den kleinen Burschen samt seiner Violine hoch in die Luft und rief, indem er ihn so schwebend hielt: "Mit Gewalt kommst du gegen mich nicht auf, merkst du das?" und ernst fuegte er hinzu, als er ihn wieder auf den Boden setzte: "Nun gib du mir gutwillig deine Violine, Frieder!" Aber die Arme des Kindes loesten sich nicht. Von allen Seiten, laut und leise, wurde ihm von den Geschwistern zugeredet: "Gib sie her!" und als Frau Pfaeffling sah, wie er das Instrument leidenschaftlich an sich presste, fragte sie schmerzlich: "Frieder, ist dir deine Violine lieber als Vater und Mutter?" Der Kleine beharrte in seiner Stellung. "So behalte du deine Violine," rief nun lebhaft der Vater, "hier hast du auch den Bogen dazu, du kannst spielen, solang du magst. Aber unser Kind bist du erst wieder, wenn du sie uns gibst," und indem er die Tuere zum Vorplatz weit aufmachte, rief er laut und drohend: "Geh hinaus, du fremdes Kind!" Da verliess Frieder das Zimmer. Draussen stand er regungslos in einer Ecke des Vorplatzes, innen schluchzten die Schwestern, ergriffen waren alle von dem Vorfall. Herr Pfaeffling ging erregt hin und her und dann hinaus in den Vorplatz, wo er Walburg mit so lauter Stimme, dass es bis ins Zimmer drang, zurief: "Das Kind da soll gehalten werden wie ein armes Bettelkind. Es darf hier aussen im Vorplatz bleiben, es kann da auch essen und man kann ihm nachts ein Kissen hinlegen zum Schlafen. Geben Sie ihm den Kuechenschemel, dass es sich setzen kann. Es dauert mich, weil es keinen Vater und keine Mutter mehr hat." Hierauf ging er hinueber in sein Zimmer. Frau Pfaeffling zog Elschen an sich, die sich nicht zu fassen vermochte. "Sei jetzt still, Kind," sagte sie, "Frieder wird bald einsehen, dass er folgen muss. Wir lassen ih
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