ussetzten, um anderwaerts
Angriffsfeldzuege zu fuehren, das gleiche Vertrauen, das uns wagen liess, mit
Unterlegenheiten feindliche Uebermacht auf allen Kriegsschauplaetzen in
Schach zu halten oder gar zu schlagen.
Wenn die noetige zahlenmaessige Kraft vorhanden war, so schien mir auch der
Wille zum guten Werke nirgends zu fehlen. Ich fuehlte foermlich die
Sehnsucht der Truppen, herauszukommen aus dem Elend und der Last des
Abwehrkampfes. Ich wusste, dass aus dem deutschen "Kaninchen", das der Spott
eines unserer erbittertsten Gegner als "aus dem freien Felde in die
Erdloecher vertrieben" der englischen Laecherlichkeit preisgeben zu duerfen
glaubte, der deutsche Mann im Sturmhut werden wuerde, der mit seinem
ganzen, maechtigen Zorne dem Schuetzengraben entsteigt, um die jahrelange
Kampfqual der Verteidigung im Vorstuermen zu beenden.
Darueber hinaus glaubte ich aber von dem Ruf zum Angriff noch groessere und
weitergehende Folgen erwarten zu duerfen. Ich hoffte, dass mit unseren
ersten siegreichen Schlaegen auch die Heimat emporgehoben wuerde aus ihrem
dumpfen Brueten und Gruebeln ueber die Not der Zeit, ueber die
Aussichtslosigkeit unseres Kampfes, ueber die Unmoeglichkeit, den Krieg noch
anders zu beenden als mit der Unterwerfung unter den Urteilsspruch
tyrannischer Gewalten. Faehrt erst das blitzende Schwert in die Hoehe, so
reisst es die Herzen mit sich, so war es immer; sollte es diesmal anders
sein? Und meine Hoffnungen flogen hinueber ueber die Grenzen des
Heimatlandes. Unter den maechtigen Eindruecken grosser kriegerischer
deutscher Erfolge dachte ich an eine Wiederbelebung des Kampfgeistes in
dem so sehr bedrueckten Oesterreich-Ungarn, an das volle Aufflammen aller
politischen und voelkischen Hoffnungen in Bulgarien und an das Erstarken
des Willens zum Durchhalten selbst in entlegenen osmanischen Gebieten.
Wie haette ich auf mein felsenfestes Vertrauen in das Gelingen unserer
Sache verzichten duerfen, um meinem Kaiser gegenueber vor meinem Vaterland
und meinem Gewissen eine Waffenstreckung zu empfehlen? "Waffenstreckung?"
Ja gewiss! Es konnte keine Taeuschung darueber geben, dass unsere Gegner ihre
Forderungen bis zu dieser Hoehe treiben wuerden. Gerieten wir nur erst
einmal auf die abschuessige Bahn des Nachgebens, hoerte die straffe Spannung
unserer Kraefte auf, dann war kein anderes Ende mehr abzusehen, als ein
Ende mit Schrecken, es sei denn, dass wir vorher dem Gegner selbst die Arme
und den Willen lahm
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