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erwehen aus meiner laengst vergangenen militaerischen Jugendzeit anmutete. Ein Menschenalter lag dazwischen, aber das Menschenherz, der deutsche Soldatengeist war unveraendert geblieben. So hatten unsere braven Jungens im alten blauen Rock in den Biwaks von Koeniggraetz und Sedan gesprochen und gesungen, wie die Feldgrauen jetzt wieder sprachen und sangen in den grossen Kaempfen um Dasein und Vaterland, fuer Kaiser und Reich. Aber all das, was geleistet worden war, hatte bisher nicht ausgereicht, den Gegner militaerisch und politisch in das Lebensmark zu treffen. Auf der gegnerischen Seite zeigte sich keine Spur von Nachgiebigkeit. Nach aussen hin schien im Gegenteil jede militaerische Niederlage den Vernichtungswillen des Feindes nur noch zu verstaerken. Dieser Eindruck wurde auch nicht dadurch abgeschwaecht, dass ab und zu im gegnerischen Lager Stimmen zur Maessigung rieten. Der diktatorische Druck der uns feindlichen Staatsgebaeude war im grossen und ganzen nirgends gelockert. Wie mit eisernen Klammern hielt er den Willen und die Kraft der Voelker zusammen und machte in mehr oder minder ausgesprochen gewaltsamer Form alle diejenigen unschaedlich, die in andrer Richtung zu denken wagten, als die jetzigen tyrannischen Machthaber. In dem Wirken dieser Gewalten lag fuer mich etwas sehr Eindrucksvolles. Sie stuetzten ihre eigenen Hoffnungen und verwiesen ihre Voelker in erster Linie auf das allmaehliche Ermatten unserer Kraft. Diese musste sich nach ihrer Anschauung allmaehlich verbrauchen. Der Hunger in der deutschen Heimat, der Kampf an der Front, das Gift der Propaganda, Bestechungsgelder, Flugschriften, innere staatliche Kaempfe hatten uns bisher nicht zu Fall zu bringen vermocht. Jetzt wurde ein neuer Faktor wirksam: die amerikanische Hilfe. Wir hatten ihre ersten kampfgeschulten Truppen bei Chateau-Thierry kennen gelernt. Sie traten uns dort entgegen, noch ungelenk aber von kraeftigem Willen gefuehrt. Sie wirkten auf unsere schwachen Verbaende ueberraschend durch ihre zahlenmaessige Ueberlegenheit. Mit dem Eingreifen der Amerikaner auf dem Schlachtfelde waren die so lange gehegten franzoesischen und englischen Hoffnungen endlich erfuellt. War es da ein Wunder, wenn die feindlichen Staatsmaenner jetzt weniger als je an einen friedlichen Ausgleich mit uns dachten? Die Vernichtung unseres staatlichen und wirtschaftlichen Daseins war von ihrer Seite seit langem beschlossen, mochten sie diese Absicht auch hinter fadens
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