e Teile von jenen Kraeften zum Kampfe heranzuziehen, die wir
zum Angriff in Flandern bereitgestellt hatten. Dafuer entfiel fuer uns die
Moeglichkeit, den lang geplanten entscheidenden Schlag gegen das englische
Heer durchfuehren zu koennen. Die gegnerische Fuehrung war dadurch von dem
Druck befreit, der durch diese drohende Offensive auf ihre Massnahmen
ausgeuebt wurde. Auch Englands Kraefte waren durch die Schlacht in dem
Marnebogen aus dem Banne geloest, in dem wir sie monatelang gehalten
hatten. Es war zu erwarten, dass eine tatkraeftige gegnerische Fuehrung
diesen Umschwung der Lage, der ihr nicht entgehen konnte, ausnutzte,
soweit sie irgendwie Kraefte hierfuer verfuegbar machen konnte. Guenstige
Aussichten mussten sich hier bieten, da unsere Verteidigungsfronten
vielfach nicht stark und nicht mit voll kampfkraeftigen Truppen besetzt
sein konnten. Zudem hatten diese Fronten seit dem Fruehjahr wesentlich an
Ausdehnung zugenommen und waren strategisch empfindlicher geworden.
Es war freilich anzunehmen, dass auch der Gegner durch die letzten Kaempfe
schwer gelitten hatte. 74 feindliche Divisionen, darunter 60 franzoesische,
hatten vom 15. Juli bis 4. August geblutet. Waren hierbei zwar die
englischen Kraefte in der Hauptsache seit Monaten geschont geblieben, so
musste doch der andauernde Zustrom amerikanischer Hilfe unter diesen
Umstaenden fuer den Gegner aeusserst wertvoll sein. Mochte diese Hilfe auch in
militaerischer Beziehung nicht voll auf der Hoehe neuzeitlicher
Anforderungen stehen, jetzt, wo unsere Verbaende so schwer gelitten hatten,
wirkte mehr als je die blosse zahlenmaessige Ueberlegenheit.
Schwerer noch als dies wog nach den ersten Eindruecken die Wirkung unseres
Missgeschickes auf Heimat und Verbuendete. Wie viele in den letzten Monaten
aufgelebte Hoffnungen brachen vielleicht zusammen! Wie manche Berechnung
wurde zerstoert!
Konnten wir jedoch wieder Herren der militaerischen Lage werden, so war
auch die Wiederherstellung des politischen Gleichgewichts mit Bestimmtheit
zu erwarten.
FUeNFTER TEIL
UeBER UNSERE KRAFT
In die Verteidigung geworfen
Der 8. August
Unsere Truppen hatten ihre neuen Stellungen an der Aisne-Vesle
eingenommen. Die letzten Wogen des feindlichen Angriffes prallten heran
und prallten ab; stellenweise flackerte der Kampfeifer hier und da wi
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