Vertrauen zu
Vaterland und Heer hinweisen.
Die ernsten Stunden dieses jahrelangen Kampfes und seiner Folgezeit
bestand ich in Gedanken und Gefuehlen, fuer die ich nirgends einen besseren
Ausdruck finde, als in den Worten, die der nachmalige preussische
Kriegsminister, Generalfeldmarschall Herrmann v. Boyen, im Jahre 1811,
inmitten der groessten politischen und militaerischen Noete unseres
geknechteten Heimatlandes, an seinen Koenig schrieb:
"Ich uebersehe das Gefahrvolle unserer Lage keineswegs, aber da, wo nur
zwischen Unterjochung oder Ehre zu waehlen sein duerfte, da gibt mir die
Religion Kraft, alles das zu tun, was das Recht und die Pflicht fordert.
Niemals kann der Mensch mit Gewissheit den Ausgang eines begonnenen
Unternehmens vorhersehen, aber der, der nach hoeherer Ueberzeugung nur
seinen Pflichten lebt, traegt einen Schild um sich, der in jeder Lage des
Lebens, es komme auch, wie es wolle, ihm Beruhigung gibt und auch oft
selbst zu einem gluecklichen Ausgang fuehrt.
Es ist dies nicht die Sprache aufgeregter Schwaermerei, sondern der
Ausdruck eines religioesen Gefuehles, das ich meinen Erziehern danke, die
mich frueh schon Koenig und Vaterland als das Heiligste auf Erden lieben
lehrten."
Gegenwaertig hat eine Sturmflut wilder politischer Leidenschaften und
toenender Redensarten unsere ganze fruehere staatliche Auffassung unter sich
vergraben, anscheinend alle heiligen Ueberlieferungen vernichtet. Aber
diese Flut wird sich wieder verlaufen. Dann wird aus dem ewig bewegten
Meere voelkischen Lebens jener Felsen wieder auftauchen, an den sich einst
die Hoffnung unserer Vaeter geklammert hat, und auf dem vor fast einem
halben Jahrhundert durch unsere Kraft des Vaterlandes Zukunft
vertrauensvoll begruendet wurde: Das deutsche Kaisertum! Ist so erst der
nationale Gedanke, das nationale Bewusstsein wieder erstanden, dann werden
fuer uns aus dem grossen Kriege, auf den kein Volk mit berechtigterem Stolz
und reinerem Gewissen zurueckblicken kann als das unsere, so lange es treu
war, sowie auch aus dem bitteren Ernst der jetzigen Tage sittlich
wertvolle Fruechte reifen. Das Blut aller derer, die im Glauben an
Deutschlands Groesse gefallen sind, ist dann nicht vergeblich geflossen.
In dieser Zuversicht lege ich die Feder aus der Hand und baue fest auf
Dich - Du deutsche Jugend!
PERSONENVERZEICHNIS
_Albrecht von Preussen_, Prinz 28.
_Alexander
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