e entsprechende leistungsfaehige, rueckwaertige
Verbindung in das Kampfgebiet an der Vojusa. Auf die See konnte ein
solches Unternehmen nicht basiert werden, Landverbindungen waren aber in
dem oeden albanischen Berglande vor dem Kriege nicht vorhanden, und
Oesterreich-Ungarn konnte sie im Verlauf des Krieges dort nicht in
genuegendem Umfang schaffen.
Die oesterreichisch-ungarischen Operationen in Albanien befanden sich in
einer Art von Dornroeschenschlaf, in dem sie nur zeitweise durch
gegenseitige Unternehmungen geringeren Umfanges und noch geringerer
Tatkraft gestoert wurden. Einen groesseren Ernst nahm die Lage in Albanien
erst an, als die Italiener im Sommer 1918 zu einem breit entwickelten
Angriff von der Meereskueste bis in die Gegend des Ochridasees schritten.
Die schwachen, teilweise auch sehr vernachlaessigten
oesterreichisch-ungarischen Verbaende wurden nach Norden zurueckgedrueckt.
Sogleich erhob sich die bulgarische Sorge in Sofia und an der
mazedonischen Grenze und verlangte unser Eingreifen als Oberste
Kriegsleitung. Dieses Eingreifen vollzog sich in der Form eines Ersuchens
an das k. u. k. Armee-Oberkommando, die oesterreichischen Kraefte in
Albanien zu verstaerken, um auch weiterhin den Schutz der mazedonischen
Flanke durchfuehren zu koennen. Die oesterreichisch-ungarische Heeresleitung
entschloss sich darueber hinausgehend in Albanien zu einem Gegenangriff. Die
Italiener wurden wieder zurueckgeschlagen.
Es ist nicht klar zu erkennen, ob diese italienische Offensive irgend
welche weiter gesteckten politischen und militaerischen Ziele im Auge
hatte. Besonders muss ich die Frage offen lassen, ob sie mit dem spaeter
einsetzenden Angriff der Entente gegen die Mitte der mazedonischen Front
in irgendwelchem inneren Zusammenhang stand. Der oesterreichische
Gegenangriff stellte angesichts der ganz ausserordentlichen Schwierigkeiten
in den albanischen Gelaendeverhaeltnissen und der feindlichen zahlenmaessigen
Ueberlegenheit eine sehr beachtenswerte Leistung dar. Sie verdient
durchaus, von seiten unserer Bundesgenossen als solche gefeiert zu werden.
Die inneren Verhaeltnisse Oesterreich-Ungarns hatten sich im Laufe des
Jahres 1918 in der frueher erwaehnten bedenklichen Richtung weiter
entwickelt. Die ungewoehnlichen Schwierigkeiten in der Volksernaehrung
bedrohten Wien zeitweise geradezu mit einer Katastrophe. Da war es kein
Wunder, dass die oesterreichisch-ungarischen Behoerden in dem Zusammenraffen
greifbar
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