s diesem Grunde
wurde letzteren die Verteidigung des Struma-Abschnittes uebertragen. Nach
Mitteilungen von Ueberlaeufern war der groesste Teil dieser Truppen bereit,
sich uns anzuschliessen, wenn deutsche Truppen vor der Struma-Front
eingesetzt wuerden. Wir schickten daher etliche Bataillone, die in den
Hauptkampffronten des Westens nicht verwendbar waren, nach Mazedonien. Sie
trafen an ihrem Bestimmungsort in dem Augenblick ein, als die Entscheidung
des Krieges fuer Bulgarien fiel.
Am 15. September abends erhielten wir die erste Nachricht vom Beginn des
Angriffes der Ententearmeen in Mazedonien. Dieses Datum war auffallend.
Hatten doch bulgarische Soldaten schon im Fruehjahr erklaert, dass sie an
diesem Tage die Stellungen verlassen wuerden, sofern der Krieg bis dahin
nicht beendet waere.
Nicht weniger auffallend war es andererseits, dass sich der Gegner zu einem
Angriff eine Stelle mitten im wildesten Berglande waehlte, an der bei
einigem Widerstandswillen der bulgarischen Truppe und ihrer niederen
Fuehrung das Durchdringen die allergroessten Schwierigkeiten bieten musste.
Wir glaubten daher dem Ausgang dieses Kampfes mit Vertrauen entgegensehen
zu koennen, und erwarteten den schwereren und entscheidenden Angriff des
Gegners im Wardartal. Dort und in der Gegend des Doiransees waren seit
laengerer Zeit schon Angriffsvorbereitungen der Englaender erkannt worden.
Auch hier bestand angesichts der ganz ausserordentlichen Staerke der
Verteidigungsstellungen unseres Erachtens keine Gefahr, sofern man einer
solchen von bulgarischer Seite entsprechend entgegentreten wollte. Ueber
die zahlenmaessigen Kraefte verfuegte die bulgarische Oberste Heeresleitung
ganz gewiss.
Die zuerst eintreffenden Meldungen ueber den Verlauf der Kaempfe am
15. September gaben zu Besorgnissen keinen Anlass. Die vordersten
Stellungen waren freilich verloren gegangen. Ein solcher Verlauf hatte
nichts ungewoehnliches an sich. Die Hauptsache war, dass dem Gegner der
glatte Durchbruch am ersten Tage nicht gelungen war. Spaetere Nachrichten
lauteten bedenklicher. Die Bulgaren waren weiter nach Norden gedraengt, als
man zuerst annehmen konnte. Die zunaechst am Kampfe beteiligten Truppen
hatten anscheinend wenig Kampfkraft, noch weniger Kampfwillen gezeigt. Die
Reserven, die herankamen oder herankommen sollten, zeigten keine Neigung,
sich dem feindlichen Feuer auszusetzen. Sie zogen es anscheinend vor, dem
Gegner das Kampffeld zu ueberlassen, und das an
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