einer Stelle, die dem
wichtigsten Knotenpunkt aller Verbindungen des mazedonischen
Kriegsschauplatzes, naemlich Gradsko, bedenklich nahe lag.
Faellt Gradsko, oder kann es der Gegner mit seinen Geschuetzen erreichen, so
ist die rechte bulgarische Armee in der Gegend von Monastir der
wichtigsten Verbindung beraubt, ihre Versorgung in der jetzigen Stellung
fuer die Dauer unmoeglich. Aber auch die mittlere bulgarische Armee
beiderseits des Wardartales ist dann von jeder Bahnverbindung mit der
Heimat abgeschnitten. Es erscheint unbegreiflich, dass die bulgarischen
Fuehrer diese drohende Gefahr nicht erkennen sollten, dass sie nicht alles
daran setzen wuerden, ein namenloses Unheil fuer die Masse des Heeres
abzuwenden.
Im Gegensatz zu den bulgarischen Armeen suedlich von Gradsko kaempfen die
bulgarischen Truppen zwischen dem Wardar und dem Doiransee seit dem
18. September mit groesster Erbitterung. Vergeblich versuchen die Englaender,
sich hier Bahn zu brechen. Nochmals zeigt sich bulgarischer Mut und zaeher
Wille in glaenzendem Licht. Aber was nuetzt der Heldenmut am Doiransee, wenn
in der Richtung auf Gradsko Mutlosigkeit herrscht, ja vielleicht noch
Schlimmeres als Mutlosigkeit.
Vergeblich versucht die deutsche Fuehrung mit deutschen Truppen die Lage in
der Mitte des bulgarischen Heeres zu retten. Was helfen die schwachen
kleinen deutschen Gruppen, wenn rechts und links der Bulgare das Feld
raeumt? Den gegen den Feind marschierenden deutschen Bataillonen stroemen
ganze bulgarische Regimenter entgegen, die den Kampf offen verweigern. Ein
eigenartiges Bild. Und noch eigenartiger die Erklaerung der bulgarischen
Mannschaften: Sie ziehen in die Heimat zu Weib und Kind, wollen wieder
einmal Haus und Hof sehen und ihre Felder bestellen. Sie lassen vielfach
ihre Offiziere unbelaestigt. Gehen diese mit ihnen nach Hause, so sind sie
willkommen, wollen sie zurueckbleiben auf dem Felde der Ehre, so sollen sie
das allein tun. Der Bulgare springt bereitwillig zu, wenn im Gedraenge ein
Deutscher, der gegen den Feind marschiert, in Bedraengnis kommt, er hilft
den deutschen Geschuetzen beim Marsch auf das Gefechtsfeld ueber schlechte
Wegestrecken fort. Den Kampf indessen ueberlaesst er den Deutschen.
Mazedonien wird auf diese Weise freilich fuer Bulgarien verloren gehen.
Aber der bulgarische Bauer sagt sich, dass er in der Heimat Land genug
habe; also zieht er in die Heimat und ueberlaesst die Sorge und den Kampf um
Mazedonien und di
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